Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

Vorletztes Wochenende pilgerten wieder tausende von Kuttenträgern mit ihren langen Haaren in die schleswig-holsteinische Idylle, um beim jährlichen Wacken Festival ihren Metalidolen zu huldigen. Zwei der absoluten Szenegrößen präsentierten hier auch ihre neuen Werke.

1980 erschien das gleichnamige Debut der Briten Iron Maiden, die ab diesem Zeitpunkt den Heavy Metal prägen sollten. Mit Songs wie „Can I Play with madness“, „Run to the hills“ oder „Fear of the dark“ erspielten sie sich ständig eine größere Anhängerschaft. Ihre Alben verkauften sich auch hierzulande immer besser und mit ihrem letzten Werk „A matter of life and death“ schafften Sie erstmalig den Sprung an die Pole Position. Mit „The final frontier“ wollen sie dieses nun wiederholen.

Die erste Hälfte des Albums wirkt uninspiriert und man hört die typischen Maiden Melodien, aber ohne die Power und Durchschlagskraft früher Werke. Die zweite Hälfte des Albums bietet dagegen einige Perlen. Man könnte die Tracks als sperrig bezeichnen oder einfach nur als progressiv und innovativ. Bei den Stücken wirkt Bruce Dickinsons Gesang enthusiastisch und die verschiedenen Breaks inklusive Gitarrensoli tun ihr übriges dazu.

Als Reinhörtipps dienen „Isle of Avalon“ oder „The Talisman“. Iron Maiden sind nicht stehen geblieben und überzeugen zumindest teilweise mit komplexen Songstrukturen.

Speerspitze der deutschen Metalszene sind die aus Krefeld und Meerbusch stammenden Blind Guardian. Mit ihrem Powermetal, welcher auch Folkeinflüsse zulässt, begeistern sie seit Mitte der 80er Jahre ihre Anhängerschaft. „The Bards Song“ ertönt bei ihren Konzerten aus tausenden von biergetränkten Kehlen und lässt Gänsehautgefühl entstehen. Mit „At the edge of time“ legen sie ihren nächsten Streich vor.

Schon auf ihren letzten Alben setzten sie vermehrt orchestrale Elemente ein, was manchen Fan erschreckte, da es zu Lasten der gewohnten Härte ging. Auch der neue Output beinhaltet solche Passagen lässt allerdings auch Platz für harte Gitarrenwände. Beispiel hierfür ist das Opener „Sacred worlds“ der klassisch beginnt und dann aufbricht.

Als weitere Reinhörtipps dienen das ruhige „War of thrones“ oder „A voice in the dark“.

Blind Guardian zeigen, dass sie auch nach über 20 Jahren nicht leise sind und in der ersten Liga des Powermetal mitspielen können und dem Wackenmotto „Louder than hell“ alle Ehre machen.

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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