Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten
In der heutigen Ausgabe lassen wir mal wieder die Gitarren sprechen und eruieren, ob sich unser Heimatland in Sachen Rock wirklich hinter dem britischen Königreich verstecken muss.
Die meisten Bands werden bekannt und berühmt, weil sie entweder von einer solventen Plattenfirma gepusht werden oder sich in kleinen Spelunken mit ihrer Liveperformance ihre Lorbeeren verdienen. Das Internet ist gerade aufgrund der illegalen Downloadmöglichkeiten eher ein Dorn im Auge. Die Arctic Monkeys lösten aber gerade durch Songs, die sie kostenfrei auf ihre Homepage stellten und ihren Auftritten in den Social Networks wie MySpace einen Hype um sich und ihre Musik aus.
2006 erschien ihr Debut Album „Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not” und überzeugten durch raue Indierockklänge mit Punkeinflüssen. Die Briten klangen ungehobelt und energiegeladen. Mit dem letzten Album „Humbug“ vollzog sich schon ein Wandel, der auch auf dem neuen Werk „Suck it and see“ kein Halt macht.
Das Quintett aus Sheffield klingt erwachsener und weniger ungehobelt. Bands wie Oasis oder The Smiths kommen einem beim Hören in den Sinn. Hier steht plötzlich die Melodie im Vordergrund und nicht mehr so sehr die knarzende Gitarre.
Das Album beginnt mit einem orientalischen Touch, um sich dann in eine Rockperle namens „She’s thunderstorm“ zu verwandeln. Weitere Highlights eines grandiosen Silberlinges sind das treibende „Brick by brick“ oder „Reckless serenade“.
Die Arctic Monkeys liefern ein Werk ab, welches zumindest bei mir in Heavy Rotation läuft.
Aus der beschaulichen Eifel kommt Jupiter Jones. Die vier Männer haben sich nach Justus Jonas (englisch Jupiter Jones) von den drei Fragezeichen benannt und machen seit 2002 deutschsprachige Rockmusik. Den Durchbruch schafften sie aber erst mit ihrer aktuellen Single „Still“ aus dem neuen Werk „Jupiter Jones“.
Die Singleauskopplung ist auch das Highlight des Albums führt den geneigten Hörer aber auf eine falsche Fährte, denn neben „Still“ ist nur noch der Track „Berlin“ im balladesken Stil gehalten. Ansonsten rocken die Jungs wie auf ihren bisher drei vergangenen Alben munter drauf los und produzieren tolle Songs wie „Vater“ oder „Hier oben“. Textlich geht es wieder um Themen wie Liebe, Verlust und Sinnsuche.
Wer Bands wie Tocotronic oder Tomte mag, kann auch bei Jupiter Jones bedenkenlos zugreifen.
Autor:Kay Utermark aus Herdecke |
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