Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten
In diesen Tagen lecken sich die Freunde härterer Gitarrenrockmusik die Finger, denn sowohl eine lang vermisste Band aus deutschem Lande als auch ein Highlight aus Übersee präsentieren ihre neuen Alben.
Ein Raunen ging durch die Musikpresse als bekannt wurde, dass Butch Vig, der Nirvanas Meisterwerk „Nevermind“ produzierte, Hand an das neue Werk der Foo Fighters gelegt hat. Dave Grohl – Gründer der Foo Fighters und Ex-Schlagzeuger von Nirvana – will wieder rauer und härter klingen, was sich sowohl in dem Produzenten als auch an dem Aufnahmeort – seiner Garage – widerspiegelt.
„Wasting light“ heißt der neue Output und bietet wirklich einen raueren Sound ohne dabei auf Melodien und Bombast zu verzichten. Der Opener „Bridge burning“ zeigt mit sägenden Gitarren wohin die Reise gehen soll und besticht durch Spielfreude und Power. Die Singleauskopplung „Rope“ knüpft nahtlos daran an.
Es fällt schwer aus diesem grandiosen Album Stücke herauszugreifen, denn allesamt zeigen, dass die Foo Fighters eine grandiose Rockband sind, die ihren Stadionrock wie zuletzt im Wembley Stadion auch hier wieder präsentieren werden. „Arlandria“ und das fast balladeske „These days“ seien trotzdem als Reinhörtipps genannt.
In den Nennungen der Alben des Jahres wird dieser Silberling am Ende 2011 sicherlich auftauchen; und dies zu Recht.
Genauso gespannt wie auf die Kollaboration zwischen Butch Vig und den Foo Fighters war man auf das Comeback der Guano Apes haben sie doch über Jahre den deutschen Crossover kultiviert.
1997 setzten die Mannen um Sandra Nasic mit Hits wie „Open your eyes“ und der Snowboardhymne „Lords of the boards“ aus dem Debut „Proud like a god“ ein Zeichen in der Crossoverszene. Die Musik der Göttinger war rau und emotionsgeladen und fand zahlreiche Fans. Die beiden nachfolgenden Longplayer erreichten jeweils Platz 1 der Verkaufscharts bevor sich die Band um das liebe Geld stritt und sich auflöste.
Nach einigen Festivalauftritten im vergangenen Jahr überraschten die Niedersachsen mit der Ankündigung des neuen Werkes „Bel Air“, welches nun im CD Laden steht. Und genau da sollte es auch stehen bleiben, denn was die Apes hier präsentieren hat mit Crossover nichts mehr zu tun. Sie präsentieren gefälligen Mainstreamrock mit elektronischen Sprengseln welcher emotionslos aus den Boxen hallt. Die Singleauskopplung „Oh what a night“ ist neben „Tiger“ noch der gefälligste Song ohne darüber hinwegtäuschen zu können, dass dieses Comeback besser nicht stattgefunden hätte.
Autor:Kay Utermark aus Herdecke |
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