Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

Letzte Woche durfte ich mich bei einer Chartshow aufklären lassen, welche Bands alle unter den Begriff Synthiepop gefasst werden und war doch leicht verwundert. Die beiden heutigen Protagonisten gehören aber ohne Zweifel zu den Aushängeschildern ihrer Zunft.

Seit Mitte der 80er machen Neil Tennant und Chris Lowe gemeinsam erfolgreich Musik. Sie lernten sich in einem Tierladen kennen, so dass sie sich den Namen Pet Shop Boys gaben und von 1985 bis heute bereits 14 Songs in den deutschen Top Ten platzieren konnten. Titel wie „West end girls“, „It’s a sin“ oder „Go West“ werden auch heute noch im Club oder im Radio gespielt.

Das Duo ist bekannt für seine Experimentierfreudigkeit, das neue Projekt stellt aber auch für die beiden ein außergewöhnliches Unterfangen dar. Der neue Silberling „The most incredible thing“ enthält nämlich keine normalen Popsongs, sondern sie wurden für eine Ballettaufführung in London komponiert. Mit Hilfe eines Orchesters vertonten die Briten das gleichnamige Märchen von Hans Christian Andersen und zeigten nach der Komposition eines Musicals und der Untermalung eines Stummfilmes ihre Liebe zu allen Formen von Kunst.

Die Musik wirkt aber auch ohne die Betrachtung der Balletttänzer zeigt sie doch gekonnt die Verschmelzung von U und E Musik. Lässt man sich auf die zumeist instrumentalen Melodien ein, entstehen vor dem inneren Auge Bilder und eine eigene Geschichte wird erzählt. Versuchen sie mal dieses Kopfkino mit dieser abwechslungsreichen atmosphärischen Musik.

Bereits 1977 wurde die Band The Human League gegründet, die als einer der Vorreiter für das Genre Synthiepop bzw. die Anfang der 80er populäre New Wave Bewegung mit begründeten. Bereits ihre erste Single „Being boiled“ war ein veritabler Clubhit bevor sie Anfang der 80er mit „Don’t you want me“ den endgültigen Durchbruch schafften. In diesem Jahrtausend steht bisher nur das meiner Meinung nach unterbewertete Album „Secrets“ zu Buche. Nach 10 Jahren meldet sich das Trio mit „Credo“ jetzt zurück.

Die ausschließlich elektronisch dargebotene Musik erinnert stark an die Anfangstage ohne dabei angestaubt zu wirken. Der Klang ist kühl erzeugt aber durch die sonore Stimme von Philip Oakey auch immer eine gewisse Wärme.

Als Reinhörtipps dienen „Sky“ und „Egomaniac“, was die drei auch bei der besagten Show performten, womit sich der Kreis wieder schließt.

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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