Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

Als Gegensatz zur fünften Jahreszeit geht es heute nicht um auf Fröhlichkeit getrimmte Möchtegernschlager, sondern hier sprechen Gitarren und zwei Alben auf die die Fans der beiden Millionenseller gewartet haben.

Oasis sind tot lange lebe Oasis könnte man glatt meinen, wenn man das Debut von Beady Eye hört. Die Brüder Noel und Liam Gallagher bildeten den Grundstock von Oasis und bekamen sich aufgrund der Eskapaden des jüngeren Liam immer wieder in die Haare, so dass die gemeinsame Band zu Grabe getragen wurde. Die restlichen Mitstreiter hielten dem kleinen Liam die Treue und gründeten Beady Eye. Gespannt wurde von den Fans beäugt, ob Liam auch ohne den genialen Songschreiber Noel, der sich für die größten Oasis Hits verantwortlich zeigt, an alte Qualitäten anknüpfen kann.

„Different gear still spreading“ kann nur bedingt an die großen Zeiten seiner Vorgängerband anknüpfen. Schon mit einem Songtitel – „Beatles and Stones“ – zeigen die Briten wo die Reise musikalisch hingeht nämlich in den Pop und Rock der 60er und 70er.. Manche Songs wie die aktuelle Single „The Roller“ oder das bereits erwähnte „Beatles and Stones“ sind durchaus gelungen, aber auf Albumlänge fallen viele Songs ab, wenn man den Maßstab Oasis ansetzt.

Bei solchen Alben trifft immer der Satz „Besser als erwartet“, aber wenn man die Wahl hat, sollte man doch auf die ersten Oasis Scheiben zurückgreifen.

Über 30 Jahre haben die Amerikaner von R.E.M. auf dem Buckel und veröffentlichten jetzt ihr fünfzehntes Studioalbum. Nach dem Riesenerfolg Anfang der 90er mit Songs wie „Losing my religion“ oder „Everybody hurts“ suchten die Mannen um Michael Stipe immer wieder die richtige Mischung für ein R.E.M. Album. Bei „Collapse into now“ ist ihnen die Mischung perfekt gelungen. Hier wechseln sich Rocksongs wie „All the best“ mit treibenden Stücken wie „ÜBerlin“ und Balladen wie „Ever Day is yours to win“ ab. Das Album weist keine Schwachstellen auf, sondern überzeugt auf ganzer Linie.

Den Abschluss des Albums bildet ein Duett mit Patti Smith welches aufgrund seiner Intonierung außergewöhnlich ist. Der Frontmann aus Georgia haucht seinen Sprechgesang, während seine Duettpartnerin in dem sphärischen Stück den Gesang übernimmt. Ein krönender Abschluss eines herausragenden Albums.

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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