Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

„Ja ist denn heut schon Weihnachten“ werden einige denken, wenn sich heute alles um zwei Best of-Alben dreht. Und tatsächlich ist der eine Silberling schon pünktlich zum Fest der Liebe erschienen, verdient es aber dennoch, neben einer Neuveröffentlichung erwähnt zu werden.

Immerhin kommt Gabriele Susanne Kerner aus unserem schönen Hagen, dem Tor zum Sauerland, und feiert dieses Jahr auch noch ihren 50ten Geburtstag. Die unter Ihrem Künstlernamen Nena bekannte Sängerin blickt dabei auf fast 30 Jahre Musikgeschichte zurück und präsentiert mit „Best of Nena“ mal nicht nur die dutzendfach compilierten Hits der Neuen Deutschen Welle, sondern vor allem Songs aus diesem Jahrtausend.

Die älteren Songs sind in neuen Versionen zu hören wie auch das grandiose Duett mit Kim Wilde („Anyplace, anywhere, anytime“) oder eine rockige Version von 99 Luftballons. Mit Songs wie „Wunder geschehn“, „Liebe ist“ oder „Willst du mit mir gehen“ zeigt Nena aber auch, dass ihre neueren Songs durchaus Gehör verdient haben.

Neben den Hits gibt es auch zwei neue Stücke auf der CD. „Es interessiert mich nicht“ ist ein Midtemposong welcher nicht besonders heraus sticht. Der zweite Song ist zwar bereits 1985 entstanden allerdings als Duett mit dem ehemaligen Wolfsheim Sänger Peter Heppner ist es neu. „Haus der drei Sonnen“ dient neben den bekannten Songs auch als Reinhörtipp und rechtfertigt alleine den Kauf dieser Zusammenstellung insbesondere wenn man weiß, dass dies die erste Compilation ist, die von Frau Kerner auch authorisiert wurde.

Wir sind Helden wurden 2002 von keinem geringeren als Harald Schmidt gepusht, der sogar im Video der ersten Singleauskopplung „Guten Tag“ vorkommt. Unverbrauchte deutsche Rockmusik, die eine zweite Neue Deutsche Welle mit Bands wie Juli und Silbermond auslöste. Der Silberling „Tausend wirre Worte“ ist eine Zusammenstellung ihrer Hits und eigener Lieblingslieder.

Besonders interessant ist die Deluxe Edition, denn die zweite CD bietet die B-Seiten und die sind teilweise noch besser als die Auskopplungen. „Alphamännchen“ oder „Popstar“ zeigen hier exemplarisch die Qualität dieser „Ausschussware“. Hinzu kommt noch eine DVD mit einer Dokumentation und den Videos. Hier sollte man lieber etwas mehr investieren, auch wenn die Hits natürlich auch alleine das Geld wert sind.

Hoffentlich ist die Best of nur eine Zwischenstation und die Berliner bleiben ihrem Motto „Gekommen um zu bleiben“ treu.

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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