Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten
Die letzten Jahre sind geprägt von Künstlern und Künstlerinnen, die sich
auf alte Werte wie Songwriting und gute Stimme zurück besinnen. Die
Damenwelt sticht hierbei besonders hervor und gerade das britische
Königreich hat mit jungen Talenten wie Amy Winehouse, Amy Mac Donald
oder Duffy gezeigt, dass diese Qualitäten wieder punkten können. Eine
weitere britische Songwriterin steht heute im Fokus und nimmt das Duell
mit einer Dame aus hiesigem Lande auf.
Adele stammt aus der englischen Hauptstadt und legt nach dem Debut "19"
ihr Zweitwerk "21" vor. Die Albumtitel verraten das Alter der Britin in
dem die Alben entstanden sind und zeigen, dass Adele trotz des schon
erreichten Erfolges des Debuts und der Single "Chasing pavements" noch
jung im Musikbusiness ist.
Unverbraucht klingt dann auch das neue Werk, welches durch
Variantenreichtum besticht. Hier wechseln sich Pianoballaden mit R'n'B
Einflüssen und monströse Popsongs ab. Die Singleauskopplung "Rolling in
the deep", welche direkt den Sprung in die deutschen Top 10 schaffte,
ist ein treibender Popsong, welcher einen guten Eindruck auf das Album
verschafft. Als Reinhörtips dienen der grandiose an Coldplay erinnernde
Song "Set fire to the rain" oder die emotionale Pianoballade "Turning
tables".
Adele liefert ein überragendes Zweitwerk ab, welches zu keiner Phase
langweilig wird und die Qualitäten des Debuts noch mal übertroffen hat.
Die Hamburgerin Anna Depenbusch legt auch bereits ihr Zweitwerk vor
allerdings bisher relativ unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit. Das
Werk trägt den Titel "Die Mathematik der Anna Depenbusch" und zeigt, wie
vielfältig die Hanseatin die Welt sowohl musikalisch wie auch textlich
sieht. Die CD bietet Chansons, Pop und Countryeinflüsse besticht aber
vor allem durch die sehr emotionale Stimme von Anna Depenbusch und den
persönlichen Texten.
Herausragend sind "Wir sind Hollywood", "Tim liebt Tina" oder das
melancholisch orchestrale "Kommando Untergang". Die deutsche Künstlerin,
die ihre Songs selber komponiert, arrangiert, textet und produziert,
steht ihren internationalen Kolleginnen in nichts nach und hätte
zumindest den nationalen Durchbruch mehr als verdient.
Das Jahr ist noch jung, aber hier setzen schon mal zwei junge Frauen ein
Zeichen in Richtung eines musikalisch hochwertigen Jahres 2011.
Autor:Kay Utermark aus Herdecke |
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