Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten
Heute beleuchten wir ein Phänomen welches der Männerwelt wohl immer verschlossen bleiben wird. Hiermit meine ich an dieser Stelle natürlich nicht den neusten Schuhausverkauf, sondern die Begeisterung für die Boyband Take That und seine Protagonisten.
Im Jahre 1995 wurden extra Telefone bei der Seelsorge eingerichtet, als die erfolgreichste Boyband aller Zeiten nach dem Ausstieg von Robbie Williams die Auflösung bekannt gab. Millionen von Tränen von meist weiblichen Teenagern mussten getrocknet werden und die Sorgen von fachkundigem Personal angehört werden.
Alle Mitglieder versuchten sich darauf auf Solopfaden, aber nur Robbie schaffte es die Herzen der Mädchen und teilweise jetzt jungen Frauen zu erobern. Zeugnis über seine Erfolge legt er nun mit seinem zweiten Best of Album – „In and out of consciousness“ – ab. Auf zwei CDs hat er hier alle Hits seiner acht Studioalben versammelt inklusive dem grandiosen „Feel“ oder „Angels“. Insgesamt ein gelungener Querschnitt der bisherigen Karriere des Briten und darf natürlich in keiner Sammlung der Fans des Frauenschwarms fehlen.
Als einzige neue Songs sind ein Duett mit Take That Songschreiber Gary Barlow vertreten, welcher den Namen „Shame“ trägt und „Heart and I“ bei dem Gary ebenfalls als Co Autor tätig war. Beide Titel sind eingängige Popsongs, die sich sofort im Ohr festbeißen und von dort nicht mehr weg wollen; typisch Robbie Williams eben.
Der Weihnachtsbaum wird mit dieser Musik noch etwas heller strahlen und ein Blick in die Augen ihrer Liebsten wird auch die Männerwelt verzücken.
Nach 15 Jahren gibt es aber auch wieder ein Take That Album in Originalbesetzung, also mit Robbie Williams. Die Fans warteten ungeduldig Monate auf dieses Werk und wurden mit der Singleauskopplung „The Flood“ bereits mehr als entschädigt, denn dieses bietet perfekten Pop im Jahre 2010.
„Progress“, zu deutsch Fortschritt, heißt das Album und bietet genau das, was die Fans nicht wollten. Denn neben der Singleauskopplung erinnert nur noch „Eight letters“ an die alte Zeit. Ansonsten halten Synthiesounds und Drumloops sowie verzerrter Gesang Einzug in das Take That Reich. Dies gelingt teilweise wie bei „SOS“ welches an die Killers erinnert oder bei „Kidz“ mit 80er Anleihen; teilweise können Katy Perry und Co dieses aber besser.
„Progress“ ist hier wörtlich zu nehmen und dies ist wie meist nicht nur gut.
Autor:Kay Utermark aus Herdecke |
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