Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten
Das Jahr 2012 hat begonnen, aber die Musikstars lassen mit neuen Alben noch auf sich warten, so dass Zeit ist auf Alben zurück zu blicken, die gerade die Massen bewegen. Die Indietempel der Nation feiern dort nämlich gerade zwei Formationen, die bisher in ganz kleinen Clubs zu Hause waren.
Der Bandname Boy täuscht, denn dahinter verbergen sich die aus Zürich stammende Valeska Steiner und die Hamburgerin Sonja Glass. Gemeinsam musizieren die beiden seit 2007 und veröffentlichten im Herbst letzten Jahres ihr Debutalbum „Mutual Friends“.
Musikalisch wandelt das Duo zwischen Indiepop und Folk. Dabei schaffen es die beiden eingängige Melodien mit dem zauberhaften Gesang von Valeska zu verbinden ohne dabei aber in die Belanglosigkeit abzudriften. Dies erkannte auch Herbert Grönemeyer und nahm sie für sein Label Grönland Records unter Vertrag.
Mit „Little Numbers“ gelang den beiden der erste kleine Hit nachdem der Song im Kinofilm „Kein Sex ist auch keine Lösung“ verwendet wurde. Das Album bietet aber noch viel mehr Perlen wie z.B. die melancholische Ballade „Waltz for Pony“ oder die poppige Nummer „Drive Darling“. Einzelne Songs rauszupicken wird dem Werk aber kaum gerecht, denn diese CD hat keine Schwächen und stellt einen Genuss von der ersten bis zur letzten Minute dar.
Geradezu in den Indiehimmel werden „The Black Keys“ gelobt, die mit „El Camino“ kurz vor Weihnachten ihr siebtes Studiowerk auf die Fanschar losgelassen haben. Der Opener und gleichzeitige DJ Single „Lonely boy“ hält sich seit Wochen auf Platz 1 der DJ Charts und erfreut die Freunde der 70er Jahre Rockmusik ungemein.
Das Duo Dan Auerbach und Patrick Carney haben sich einer Melange aus Rock, Soul, Blues und Country verschrieben, wobei auf dem aktuellen Werk die Rockeinflüsse der 70er und der Bluesrock dominieren. Verglichen werden die Amerikaner immer wieder mit ihren Landsleuten von The White Stripes, da auch diese verschiedene Stile mit einfachen Mitteln kombinieren.
Als Reinhörtipps seien neben „Lonely boy“, „Little black submarines“ und „Sister“ genannt. Auch bei der Spielzeit ist bei den Black Keys weniger mehr, denn mit knapp 40 Minuten fällt der Silberling sehr kurz aus. Jedoch lohnt sich auch hier jede Minute und man darf hoffen, dass dem Duo damit der Durchbruch auch hierzulande gelingt.
Zwei Alben denen man Gehör schenken sollte, wenn man sich mal eine Auszeit vom Radiogedudel gönnen möchte.
Autor:Kay Utermark aus Herdecke |
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