Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten
Heute widmen wir uns mal zwei Damen, die die Musikwelt wie kaum andere beeinflusst haben und als äußerst innovativ gelten.
Es gehört ja inzwischen zum guten Stil, dass das Vermächtnis verstorbener Musikkünstler ausgeschlachtet wird und die trauernden Erben somit zumindest finanziell getröstet werden. Man mag dieses pietätlos finden, aber manchmal sind auch versteckte Perlen zu finden, die den Kauf eines posthum erschienenen Werkes rechtfertigen würden. Amy Winehouse ist gerade mal gut fünf Monate tot, da erscheint rechtzeitig zur Weihnachtszeit ihr neues Werk „Lioness: Hidden Treasures“. Auf dem Silberling wurden Archivmaterial sowie etliche Coverversionen zusammen getragen.
Mit ihren zu Lebzeit entstanden Alben „Frank“ und „Back to Black“ prägte sie das erste Jahrzehnt dieses Jahrhunderts und machte den Soul wieder salonfähig. Aus ihrem Schatten entsprangen viele Künstlerinnen, die diesen Stil bedienten, wie z.B. Duffy. Hits wie „Rehab“, „Valerie“ oder „Back to black“ sind auch heute noch nicht aus den Radioprogrammen weg zu denken. Aus diesem Grund durfte man hoffen, dass auch die noch nicht veröffentlichten Songs eine gewisse Qualität besitzen.
Leider haben es die Songs aber zu recht bisher nicht auf einen Silberling geschafft. Ihr letzter Song – ein Duett mit Tony Bennett – ist so seicht, dass man ihn schon als Schnulze betiteln könnte. Die Coverversionen wie z.B. „The girl from Ipanema“ oder „Will you still love me tomorrow“ sind lieblos und passen zum Zustand der Britin in den letzten Monaten.
Es wird wohl bei zwei Alben bleiben, die den Weg in die analen der Musikgeschichte schaffen werden und bitte keine weiteren Aufwärmaktionen, denn das hätte sie nicht verdient.
Bereits seit über 30 Jahren versüßt uns die aus Kent stammende Kate Bush die schlaflosen Nächte. Sie verstand es schon immer Eingängigkeit mit Anspruch zu verbinden und Songs wie „Wuthering heights“, „Babooshka“ oder „Running up that hill“ prägten eine ganze Musikergeneration. „50 words for snow“ heißt das neunte Werk der in der Nähe von London lebenden Künstlerin.
Der kürzeste Song ist knapp sieben Minuten und das Tempo ist sehr gedrosselt. Hier fällt es schon schwer zu unterscheiden, ob man noch von Unterhaltungsmusik oder Ernster Musik sprechen kann. Das Album ist so intensiv, dass man es nur in bestimmten Momenten hören kann und sich dann auch voll hingeben muss. Aber in der Winterzeit gibt es ja genug dunkle und ruhige Momente.
Autor:Kay Utermark aus Herdecke |
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