Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten
Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, bin ich ein Kind der 80er und mit dieser Musik sozialisiert worden. Deswegen verfolge ich um so gespannter, dass in letzter Zeit Bands wie die Editors, Interpol oder auch The Killers sich dieser Epoche widmen ohne dabei angestaubt zu wirken. Die beiden heutigen Protagonisten haben sich mit ihren Debuts auch der guten alten Zeit verschrieben.
Die Briten Hurts sind momentan in aller Munde schafften sie es doch mit ihrer melancholischen Nummer „Wonderful life“ die deutschen Radiostationen und Verkaufscharts zu entern. Mit „Happiness“ gibt es jetzt das dazugehörige Album.
Man kann den beiden ehemals arbeitslosen Musikern nicht absprechen, dass sie ihr ganzes Herzblut in den Longplayer gelegt haben. „Happiness“ ist hierbei ironisch zu verstehen, denn die elf Stücke sind durchweg melancholisch und spärlich instrumentiert.
Trotz des genannten Herzblutes wirkt ein Großteil der Stücke aber viel zu glatt produziert und der Schmalz trieft aus jeder Pore. Dazu tragen auch die eingesetzten Streicher und Pianomelodien bei. Lediglich „Sunday“ sticht ein wenig hervor und ist neben der bekannten Single das Highlight des Albums.
Bei melancholischer fast schmalziger Popmusik greife ich lieber zu den Originalen wie Spandau Ballet, als zu kantenloser Musik á la Hurts.
Das von mir hoch gelobte letzte Werk der Killers – „Day & night“ – bestach auch durch Referenzen an die 80er und ihrem Popcharme. Der Frontmann der amerikanischen Band – Brandon Flowers – nutzt die Bandpause, um sein erstes Soloalbum an den Mann bzw. die Frau zu bringen.
Der Silberling trägt den Namen „Flamingo“ und setzt den mit den Killers eingeschlagenen Weg der neuen Poppigkeit fort überrascht aber zu gleich mit Folk und Blues Einflüssen.
„Flamingo“ ist eines der wenigen Werke, welches man mehrfach am Stück hören kann und sollte, um die vielen Facetten zu entdecken und die mitreißenden Melodien in sich aufzusaugen. Grandios das Duett „Hard enough“ oder das an Bob Dylan erinnernde „The clock was tickin“.
Die Single „Crossfire“ wird hoffentlich ähnlich einschlagen wie seiner Zeit „Human“ und Brandon Flowers ein Stückchen näher dem Popolymp bringen. Wobei, wenn man sieht wer sich dort schon laut Presse versammelt, möchte man ihm dies doch nicht wünschen.
Autor:Kay Utermark aus Herdecke |
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