Lücke in der Hagener Stadtgeschichte gefüllt

Zusammen mit der Herausgeberin Petra Holtmann vom ardenkuverlag in Hagen präsentierten die Autoren das neue Buch über Hagen in den 1950er Jahren. Jörg Rudat vom Verein Bergische Museumsbahnen in Wuppertal war dazu eigens in einer Hagener Straßenbahner-Uniform aus der Zeit erschienen.
  • Zusammen mit der Herausgeberin Petra Holtmann vom ardenkuverlag in Hagen präsentierten die Autoren das neue Buch über Hagen in den 1950er Jahren. Jörg Rudat vom Verein Bergische Museumsbahnen in Wuppertal war dazu eigens in einer Hagener Straßenbahner-Uniform aus der Zeit erschienen.
  • hochgeladen von Dr. Margrit Sollbach-Papeler

Das neue Buch über die 1950er Jahre in der Stadt Hagen wurde am Samstag im Literaturcafé in der Thalia-Buchhandlung in der Elberfelder Straße vorgestellt. Der vom Hagener Heimatbund herausgegebene und von sieben Autoren verfasste Band dokumentiert an Hand von Beiträgen und aussagekräftigen Fotos das Leben in Hagen in der damaligen Wirtschaftswunder-Zeit. Es war die Zeit, als sich vor den Kinokassen von Gloria, Lichtburg und den anderen Lichtspielhäusern Menschenschlangen bildeten und die „Sissi“-Filme alle Kassenrekorde brachen; in der Mittelstadt der Kaufhof und C&A Brenninkmeyer eröffneten und der Höing als Sportplatz diente; man sich zuhause „stilvoll-modern“ mit Cocktail-Sessel, Nierentisch und Tütenlampe einrichtete und Klappbett sowie die Schlafcouch vom beengten Wohnen zeugten; im Haushalt die Technisierung Einzug hielt, zunächst mit Mixer und anderen Kleingeräten, dann dem Staubsauger und schließlich der Waschmaschine; die weibliche Jugend Petticoats und die männliche Jeans trug und sich in der Milchbar traf; die Massenmotorisierung einsetzte, die für viele zunächst mit einem Zündapp-Motorrad oder einem Lambretta-Motorroller begann; das Auto ein Wunschtraum blieb und das unerfüllbare Fernweh noch häufig durch populäre Schlager wie Rudi Schurickes „Capri-Fischer“ gestillt werden musste. Die zahlreichen beigegebenen Fotos sind zum größten Teil bisher unveröffentlicht und stammen zumeist aus Privatbesitz. Wie Mitautor Prof. Gerhard E. Sollbach in seiner Einführung erklärte, soll das Buch den Älteren und Zeitzeugen eine zum Teil schon wieder vergessene Zeit in Erinnerung rufen. Die Anderen, Jüngeren, macht es mit einer vergangenen Welt bekannt, in der die Ansprüche noch bescheiden waren, die Arbeit dagegen körperlich schwer, die Zukunftserwartung jedoch grenzenlos optimistisch war. Das Buch behandelt zwar ausschließlich die Stadt Hagen. Doch so oder ganz ähnlich wie in Hagen hat es auch in anderen Städten in Westdeutschland in den 1950er Jahren ausgesehen. Der im ardenkuverlag in Hagen erschienene und 207 Seite starke Band mit dem Titel „Goggo – Gummibaum & Nierentisch – Hagen-Spiegel – Die 50er Jahre“ ist ab sofort im Buchhandel zum Preis von 25 Euro erhältlich.

Autor:

Dr. Margrit Sollbach-Papeler aus Herdecke

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