Kräuterweihe im Pastoralverbund An den Ruhrseen in Herdecke und Wetter
Eine alte und heute fast vergessene Tradition lassen die drei Kirchengemeinden des Pastoralverbundes An den Ruhrseen in Herdecke und Wetter wieder aufleben. Es ist die Kräuterweihe am Festtag Mariä Himmelfahrt, dem 15. August. Blumen aus dem Hausgarten, Heilkräuter und Früchte werden dafür zu einem Strauß gebunden und während des Gottesdienstes mit einem Segensgebet geweiht. Oft setzte man früher als Krönung des Straußes eine Lilie und eine Rose hinein. Beides sollte eine Huldigung an die Jungfrau und Gottesmutter Maria sein. Manchmal wurde auch ein Apfel genommen. Den durften nachher die Kinder essen. Den geweihten Strauß hängte man anschließend in der Diele, am Kamin, auf der Tenne oder in der Kornkammer zum Trocknen auf. Den ursprünglich heidnischen Brauch der Kräuterbüsche stellte die Kirche unter den Segen der Gottesmutter Maria. Das geschah aufgrund einer Legende. Sie berichtet, dass nach der Aufnahme Marias in den Himmel das verlassene Grab mit Rosen und Lilien angefüllt war und dass um das Grab herum zahlreiche Kräuter wuchsen. Die katholische Kirche versteht die Kräuterweihe vor allem als Ausdruck der Achtung vor der Schöpfung und sieht die Heilkraft der Kräuter als Symbol für Gottes Zuwendung an den Menschen.
Am Fest Maria-Himmelfahrt, das in einigen Teilen Deutschlands gesetzlicher Feiertag ist, beginnt die wichtigste Kräutersammelzeit des Jahres. Die meisten Heilpflanzen, die bis zum 15. September gesammelt werden, sollen in ihrer Wirkung alle anderen Kräuter übertreffen.
Autor:Dr. Margrit Sollbach-Papeler aus Herdecke |
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