Komik im Herzen der Finsternis
Das war ein Hitler-Gag zu viel: Der Komiker und Stalin-Parodist Hans Zeisig (Michael Bully Herbig) muss 1938 mit falschen Papieren aus Berlin fliehen. Eigentlich träumt er von einer Karriere in Hollywood, doch er landet in Moskau und gerät in das berüchtigte Exilantenhotel „Lux“.
Es ist der Zufluchtsort kommunistischer Funktionäre aus aller Welt und insbesondere aus Deutschland. Der sowjetische Geheimdienst verwechselt Zeisig mit dem abtrünnigen Leibastrologen Adolf Hitlers.
So gerät der unpolitische Entertainer zwischen die Fronten blutiger Intrigen in Josef Stalins Machtapparat. Zu seiner Überraschung trifft Zeisig im „Lux“ auch seinen früheren Bühnenpartner, den jüdischen Hitler-Parodisten Siggi Meyer (Jürgen Vogel) und die niederländische Untergrundkämpferin Frida van Oorten (Thekla Reuten) wieder, die beide fest an das Gute im Kommunismus glauben. Für die drei Freunde beginnt ein Abenteuer auf Leben und Tod.
Regisseur Leander Haußmann hat, nach Vorlagen von Uwe Timm und Volker Einrauch, auch das Drehbuch zu Hotel Lux geschrieben.
Ab 1921, vier Jahre nach der Oktoberrevolution, diente das Hotel als Gästehaus der Kommunistischen Internationale, der Komintern.
Moskau war in den 20er und 30er-Jahren eine Megacity im Aufbruch, die größte Baustelle der Welt, voller Gerüste, Kräne, Metroschächte und entschlossener Arbeitermassen.
Stalin war Hoffnung und zugleich Verhängnis derer, die im Hotel Lux Zuflucht und eine Bleibe fanden. Die kommunistischen Funktionäre, die vor dem Faschismus in ihren Heimatländern fliehen mussten, erhielten Asyl in diesem „Absteigequartier der Weltrevolution“. Die größte Gruppe kam aus Deutschland, unter ihnen Walter Ulbricht, Herbert Wehner und Wilhelm Pieck.
Autor:Jens Holsteg aus Herdecke |
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