Ein Stück Stadtgeschichte - Teil 1

Industriegeschichte: die Grabstätte der Familie Dörken auf dem Friedhof an der Zeppelinstraße.
  • Industriegeschichte: die Grabstätte der Familie Dörken auf dem Friedhof an der Zeppelinstraße.
  • hochgeladen von Jens Holsteg

„Hier liegt ein Buch Herdecker Familiengeschichte offen vor dem Betrachter, er muss es nur zu lesen wissen.“ Beim Rundgang mit René Harder, Archivar der ev. Gemeinde Herdecke, über den südlichen Teil des Friedhofs an der Zeppelinstraße werden einige dieser Kapitel geöffnet.

„Der Friedhof an der Zeppelinstraße wurde am 5. August 1821 eingeweiht“, erläutert René Harder. „Die quadratische Anlage des Friedhofs mit einer Hauptallee und davon abzweigenden Wegen in einer Kreuzform - das ist die klassische Friedhofsarchitektur des 19. Jahrhunderts.“
Bis zur Einrichtung des neuen Friedhofs wurden die Toten auf dem Friedhof an der Stiftskirche beerdigt, die letzte Bestattung im Inneren der Stiftskirche fand in den 70-er Jahren des 18. Jahrhunderts statt. „Der Gemeindefriedhof reichte damals ungefähr von der Sakristeitür der Stiftskirche bis zu Fläche der ehemaligen Annenkapelle.“
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es dann üblich, die Bestattung der Toten aus den Zentren der Städte an den Ortsrand zu verlagern - so auch in Herdecke. „Das wurde von den Herdecker Bürgern nicht mit viel Gegenliebe aufgefasst und traf auf erheblichen Widerstand.“, so Harder. „Man kann das heute vielleicht nicht mehr nachvollziehen, aber die Menschen waren daran gewöhnt, mit ihren verstorbenen Angehörigen im Zentrum des Ortes zu leben. Die Einrichtung eines Friedhofes weit ab des Stadtkerns hieß, die Verstorbenen außerhalb des örtlichen Lebensraumes, sozusagen in der Anonymität, zu bestatten.“ In der Tat, denn zu Beginn des 19. Jahrhunderts war dort, wo der Friedhof angelegt werden sollte, nichts außer Feldern und Obstgärten.

Autor:

Jens Holsteg aus Herdecke

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