Erfolg zum Erhalt der Bahnstrecke Hemer-Menden

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Die Bemühungen um die Bahnstrecke Hemer-Menden auf politischer Ebene, vor allem durch die Mendener Grünen, haben einen weiteren Erfolg gebracht.
Bis zum Entschluss über den NWL-Nahverkehrsplan hat das Land die Grundstücks-Verhandlungen mit der Stadt Hemer gestoppt und die Bezirksregierung in Arnsberg gebeten, das Verfahren zur Freistellung (Entwidmung) der Oesetalbahntrasse für den Radweg ebenfalls so lange zu unterbrechen.

Die Landesregierung beendet eine absurde Situation:
Zwei bisher gegeneinanderlaufende Verfahren werden in sinnvolle Reihenfolge gebracht

Alle fünf Jahre wird ein neuer Nahverkehrsplan für die Region Westfalen-Lippe aufgestellt. Er legt den Rahmen für die künftige Entwicklung des öffentlichen Verkehrsangebotes auf der Schiene fest.
In ihren Stellungnahmen zur Neuaufstellung haben die Städte Menden, Hemer, Iserlohn sowie der Märkische Kreis übereinstimmend die Aufnahme der Bahnstrecke zwischen Hemer und Menden in den Nahverkehrsplan gefordert. In ihren Stellungnahmen weisen sie u.a. darauf hin, dass
die Stadt Hemer in weitem Umkreis die zweitgrößte Stadt ohne Bahnanschluss ist,
für die Strecke Iserlohn-Hemer-Menden ein großes Nachfragepotential ermittelt wurde und deshalb der Kosten-Nutzen-Faktor bei einer Reaktivierung zu den NRW-weit besten zählt,
das so erreichte zusätzliche Nachfragepotential eine Direktverbindung von Hemer/Menden nach Dortmund ermöglicht,
so insbesondere für Berufspendler / Studenten sowie für Freizeitverkehre (Sport- und Kulturveranstaltungen, Shopping, …) Bedarfe erfüllt werden können sowie neue Chancen für den Tagestourismus in unsere Region eröffnet werden.
Der Beschluss über den neuen NVP und die Aufnahme der Strecke Hemer-Menden steht in den nächsten Monaten an.

Gleichzeitig lief aber ein Entwidmungsverfahren für genau diese Schienenverbindung. Hintergrund sind die Planungen für einen Radweg auf der Bahntrasse zwischen Menden und Hemer, dessen Bau rund 1,9 Mio. Euro kosten würde. Für dieses Projekt müssten die Schienen natürlich entfernt werden. Bei der Wiedereinrichtung einer Bahnverbindung zu einem späterem Zeitpunkt würden folglich erhebliche Mehrkosten entstehen und der Vorteil des guten Kosten-Nutzen-Faktors entfallen. „Ein solches Vorgehen würde unverhältnismäßig hohe Summen an Steuergeldern schlucken und käme einem Schildbürgerstreich gleich. Für sinnvoller halten wir es, die Beratungen zum Nahverkehrsplan abzuwarten und anschließend zu entscheiden, ob bei Erhalt der Trasse der Radweg parallel geführt wird. Nur bei endgültiger Aufgabe der Bahnverbindung Hemer-Menden darf die Schiene dem Radweg weichen. Gemeinsam mit dem Förderverein Oesetalbahn verfolgen wir die im Ruhrtal bewährte Rad-Bahnkombination auch für das Oesetal“ führen Ingrid Ketzscher und Peter Köhler von den Mendener Grünen aus.

Sie haben deshalb das zuständige Verkehrsministerium in Düsseldorf darauf hingewiesen, dass der Bau eines Radwegs und die dafür laufenden Arbeiten des Landesbetrieb Straßenbau im Widerspruch zu den aktuell noch einmal ausdrücklich bestätigten Forderungen der anliegenden Städte und des Kreises nach einer Reaktivierung der Bahnstrecke stehen.

Nach einer Prüfung der Sachlage hat das Ministerium nun reagiert und das laufende Verfahren zum Abriss der Schiene gestoppt. In einer Mitteilung an die Mendener Grünen schreibt das Verkehrsministerium:
„Der Landesbetrieb Straßenbau wurde angewiesen, die Grundstücksverhandlungen mit der Stadt Hemer so lange auszusetzen, bis der Nahverkehrsplan des NWL beschlossen ist. Auch die Bezirksregierung in Arnsberg wurde gebeten, im Freistellungsverfahren für diese Bahntrasse erst zu entscheiden, wenn der vorgenannte Nahverkehrsplan von den Gremien beschlossen wurde.“

Autor:

Birgit Ohlrogge aus Menden (Sauerland)

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