Wild auf den Wald
„Wie kann man den Tieren in der freien Natur helfen?“, möchte Hannes Johannsen von den Kindern wissen. „Ganz einfach: Man macht gar nix!“ Der Förster und Leiter des Umweltbildungszentrums verblüfft die Jungen und Mädchen der dritten Klasse der Schule Schulstraße und führt sie zu einer Wiese. „Wenn das Gras nicht gemäht wird, kann sich dort ein Reh hinlegen und man sieht es nicht. Und seltene Pflanzen können sich dann auch entwickeln.“
Das Gelände rund um das alte Wasserwerk mitten im Wald heißt nicht nur „Im Paradies“, sondern es ist auch eins, wenn es um die Vermittlung von Natur geht.
Nachdem 2008 an der neuen Abtskücher Schule das Umweltbildungszentrum durch den Verein für Verkehr und Heimatpflege (VVH) eingerichtet wurde, kam später das Waldmuseum hinzu. Hannes Johannsen, studierter Förster und erfahren im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, bringt die Zusammenhänge der Natur amüsant und verständlich rüber.
Der Technische Beigeordnete Harald Flügge lobt das Angebot des VVH, das ganz ohne Fördertöpfe auskommt: „15.000 Besucher waren schon da. Man kann vieles entdecken, die Natur wird zum Klassenzimmer.“
In dem luftigen Klassenzimmer gibt es in dieser Woche für Heiligenhauser Grundschulen, Kindergärten sowie die Förderschule Am Thekbusch im Rahmen der Wald- und Wildwoche Unterricht. Zum Schluss bekommen die Kinder eine Waldmedaille mit einem aufgedruckten Rehbock. Dazu gibt es einen kleinen Blumentopf, aus dem Blumen sprießen, die Nahrung für Bienen und andere Insekten bieten. „Damit kann jeder etwas für die Wildtiere tun“, so der Waldpädagoge.
Anschauliche Unterstützung kommt vom Hegering Heiligenhaus/Hösel. Jutta Küpper und Klaus Sternemann haben die rollende Waldschule aufgebaut, die neben vielen Infotafeln auch präparierte Tiere zeigt, vom Maulwurf über Fuchs und Bussard bis zum Wildschwein. „Das sind alles Tiere, die es hier im Kreis gibt“, versichert Klaus Sternemann, der seine jungen Zuhörer zu kleinen Experten macht und den Unterschied zwischen Kaninchen und Hase erklärt: „Der Hase hat immer schwarze Ohrspitzen und wiegt dreimal soviel wie ein Kaninchen.“
Abschluss der Wald- und Wildwoche ist der „Jägersonntag“ am 1. Juli von 11 bis 17 Uhr. Die Jagdhornbläser des Hegerings Wülfrath stellen um 15, 16 und 17 Uhr die Signale der Jagd vor. Jagdhunde werden vorgeführt, ein Falkner wird mit seinen Tieren da sein, ebenso Frettchen, die zur Jagd abgerichtet sind. Selbstverständlich gibt es Wild zu essen. „Rehfleisch in brauner Soße, so wie es Oma machte, wird nicht angeboten.“ Dafür gibt es Wildschweinbraten vom Rost und Wildschweinhack im Blätterteig.
Autor:Ulrich Bangert aus Heiligenhaus |
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