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Stadt Sprockhövel sucht neuen Pächter für Kiosk in Niedersprockhövel - Derzeitiger Kiosk am Busbahnhof schließt am 30. August 2019

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Der Kiosk am Busbahnhof in Niedersprockhövel, gleichzeitig Verkaufsstelle von VER-Fahrkarten und Paketshop sowie öffentliche Toilette, schließt am Freitag, 30.08.2019.

Die Nachfrage der Kunden ist ungebrochen, der Warenbestand in den sonst vollen Regalen wird abverkauft. „Ich komme so gerne hier hin meinen Tabak kaufen“, sagt eine junge Sprockhövelerin zum STADTSPIEGEL, bevor sie hinausgeht um ihren Bus nicht zu verpassen. Eine weitere Anwohnerin, die regelmäßig ihren Kaffee am einzigen Tisch im Kiosk trinkt, bedauert jetzt schon, dass der Kiosk am kommenden Freitag schließt.

Der Kiosk am Busbahnhof in Niedersprockhövel ist seit nunmehr acht Jahren fast eine Institution. "Über 50 Schulkinder besuchen mich hier an jedem Schultag", sagte Inhaber Eroglu im Pressegespräch.

Letzter Verkaufstag am Freitag, 30. August 2019
„Ich verkaufe neben den typischen Waren eines Kiosks auch Tickets vom VRR und betreibe einen Paketshop. Die Kunden meines Kiosks sind vom Kindesalter bis weit über 70 Jahren“, sagt der Unternehmer. Außerdem nutzen nicht nur Busfahrer seine Toilettenanlage. Am kommenden Freitag ist der letzte Tag in seinem Kiosk.

Die Stadt Sprockhövel hatte seinen Mietvertrag zum 31.3.2018 gekündigt. Dagegen hatte Eroglu Rechtsmittel eingelegt. Richterin Strathausen hatte im letzten November die Klage der Stadt Sprockhövel auf Räumung und Herausgabe des Kiosks abgewiesen. Das Urteil wurde allerdings nicht rechtskräftig und im April 2019 wurde der Zivilstreit im Rahmen eines gerichtlichen Vergleiches beendet.

Viele Beschwerden aber kein Angstraum
Es gab nicht nur die Welt des kleinen Kiosks mit Süßigkeiten und frischem Kaffee. Immer wieder gab es Beanstandungen vieler Kritiker über das Umfeld um den Kiosk herum. Alkoholisierte Personen, längere Zeit angeleinte Hunde und entsprechende Ruhestörungen und Belästigungen haben Bürger immer wieder veranlasst, Beschwerden bei der ZGS einzureichen.

Das bestätigte jetzt noch einmal ZGS-Chef Ralph Holtze im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL und wies auf den benachbarten Kindergarten, die Einrichtungen im Bürgerhaus und die vorhandenen Pflegeeinrichtungen in der Nähe hin.
Nach Auskunft von Polizei-Pressesprecherin Vera Viebahn ist der Bereich um den Kiosk kein Angstraum. „Wir zeigen dort Präsenz etwas höher als im Mittelmaß“, ergänzt sie.

Es ist sicherlich eine Herausforderung, in einem Kiosk Alkohol verkaufen zu dürfen, gleichzeitig aber den Alkoholkonsum im direkten Umfeld des Kiosks zu verbieten.

Neues Konzept wird erarbeitet – VER-Ticketverkauf soll bleiben
Wir suchen aktuell einen neuen Interessenten für den Kiosk, um mit diesem ein neues, verbessertes Konzept umzusetzen, dass greifen soll, solange sich der Busbahnhof noch an dieser Stelle befindet, sagt ZGS-Chef Holtze jetzt im Pressegespräch. Dabei sollen auch die bisherigen Serviceangebote des VER-Ticket-Verkaufes sowie die Toilettenanlage im Kiosk beibehalten werden.

Die Stadt Sprockhövel will sich Anfang der kommenden Woche ein Bild vom derzeitig baulichen Zustand des Kiosks machen und dann entscheiden, in welchem Umfang Renovierungsarbeiten durchgeführt werden.

Geht alles gut, kann der Kiosk Ende 2019 wieder eröffnet werden. Bis dahin, so der ZGS-Chef, können bei Bedarf im Rahmen der Öffnungszeiten des Gebäudes die öffentlichen Toiletten im benachbarten Bürgerhaus benutzt werden. Weiterhin gibt es neben dem Bürgerhaus eine Behinderten-Toilette, die mit einem speziellen Euro-Behinderten-WC-Schlüssel benutzt werden kann.

Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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