LWL-Leistungen im Ennepe-Ruhr-Kreis 2023
Einsatz für soziale Teilhabe
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2023 rund 213,3 Millionen Euro (2022: 193,8 Millionen Euro) im Ennepe-Ruhr-Kreis ausgegeben. Der Ennepe-Ruhr-Kreis als LWL-Mitglied zahlte im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 104,5 Millionen Euro (2022: 93,9 Millionen Euro) an den Kommunalverband. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet. In der LWL-Landschaftsversammlung ist der Ennepe-Ruhr-Kreis durch die Abgeordneten Klaus Baumann (CDU), Udo Schäfer (CDU), Barbara Lützenbürger (SPD), Ina Gießwein (BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN) und Karen Haltaufderheide (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) vertreten.
Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben insgesamt rund 4.200 (2022: 4.300) behinderte Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis. Insgesamt flossen 110,5 Millionen Euro (2022: 99,6 Millionen Euro) in diese sozialen Aufgaben. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
1.167 Arbeitsplätze in Werkstätten
Dazu gehört unter anderem auch, dass Menschen mit Behinderung arbeiten können, oft in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Der LWL finanzierte 2023 im Ennepe-Ruhr-Kreis insgesamt 1.167 (2022: 1.198) Arbeitsplätze für Menschen mit wesentlicher Behinderung in Werkstätten.
Ziel müsse es aber sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen, so die Beschlüsse in der LWL-Landschaftsversammlung. "Bis 2030 wollen wir mit unserem Programm 'Aufbruch' 3 mal 10 Prozent erreichen", so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. "Das heißt: Wir wollen die Zahl der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten für behinderte Menschen in Westfalen-Lippe um zehn Prozent absenken und diese Menschen möglichst in den ersten Arbeitsmarkt bringen. Wir wollen zweitens als LWL mit gutem Beispiel vorangehen und unsere eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben, doppelt so viel wie vorgeschrieben. Und wir wollen drittens gemeinsam mit unseren Partnern wie den Arbeitsagenturen und Arbeitgebern die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung bis 2030 um zehn Prozent senken."
Betriebe, die - gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl - zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen und damit die sogenannte Schwerbehindertenquote von fünf Prozent unterschreiten, entrichten deswegen eine Ausgleichsabgabe an den LWL. Aus diesen Mitteln investierte der LWL im vergangenen Jahr rund 1,0 Millionen Euro (2022: 685.000 Euro) im Ennepe-Ruhr-Kreis, um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.
Selbstbestimmt Leben
Ein Teil des selbstbestimmten Lebens ist zudem das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert das ambulant betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen (früher: Wohnheim). Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 1.651 (2022: 1.1619) Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.
Inklusion wird beim LWL schon von klein auf gefördert: Damit 365 (2022: 345) behinderte Kinder zusammen mit Kindern ohne Behinderung eine Regel-Kindertageseinrichtung im Ennepe-Ruhr-Kreis besuchen konnten, zahlte der Landschaftsverband 2023 rund 3,2 Millionen Euro (2022: 2,9 Millionen Euro). Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 218 (2022: 220) Kinder mit Behinderung aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis eine Förderschule des LWL.
An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2023 im Ennepe-Ruhr-Kreis rund 3,0 Millionen Euro (2022: 3,1 Millionen Euro), unter anderem an Kriegsopfer und Hinterbliebene.
Arbeitsplätze beim LWL
Im Ennepe-Ruhr-Kreis arbeiteten im vergangenen Jahr 75 (2022: 77) Menschen im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in den LWL-Industriemuseen Zeche Nachtigall in Witten und der Henrichshütte in Hattingen.
Die LWL-Landschaftsversammlung
Entsprechend den Kommunalwahl-Ergebnissen in Westfalen-Lippe setzt sich die Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe aus insgesamt 125 Mitgliedern zusammen. Die CDU stellt mit 45 Mitgliedern die stärkste Fraktion. Die SPD hält 34 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen 23 Sitze. Die FDP-FW-Fraktion ist mit zehn Sitzen vertreten. Die Fraktion AfD hat sechs Sitze und die Fraktion Die Linke/Die Partei vier Sitze in der Landschaftsversammlung. Die Fraktion BSW/Küpper hat drei Sitze.
Autor:Lokalkompass Hattingen aus Hattingen |
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