„Projekthilfe Dritte Welt“: Hattinger Verein leistet wichtige Hilfe in Gambia

Über 410 Kinder werden inzwischen in dem Kindergarten mit Vorschule  betreut.    Foto: privat
  • Über 410 Kinder werden inzwischen in dem Kindergarten mit Vorschule betreut. Foto: privat
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Ausführlich berichtete Vorstandsvorsitzender Matthias Ketteler bei der Jahreshauptversammlung der „Projekthilfe Dritte Welt e.V.“ über den aktuellen Stand der geförderten Projekte in Gambia.

„Das Land bereitet sich auf einen möglichen Ebola-Ausbruch vor und die Buschklinik in Jahaly ist auf den Ernstfall vorbereitet“, so Ketteler. Der Verein stehe in regelmäßigem Austausch mit dem Gesundheitsministerium Gambias, um das westafrikanische Land bei den Vorbereitungen für einen eventuellen Ausbruch der Krankheit organisatorisch und logistisch zu unterstützen.
Die Zahl der in der Buschklinik behandelten Patienten steige weiter an, so Ketteler weiter. Im Jahr 2013 wurden 27.619 Patienten gezählt. Der Kindergarten mit Vorschule verzeichne ebenfalls steigende Anmeldungen. Im Jahr 2004 mit 240 Kindern gestartet, können durch die Einführung von Nachmittags-Klassen Mitte 2014 jetzt insgesamt 410 Kinder den Kindergarten besuchen.

10.000 Moringa-Bäume angepflanzt

Auf einem Gelände neben der Buschklinik hat die Projekthilfe in den vergangenen zwei Jahren eine Plantage mit inzwischen 10.000 Moringa-Bäumen angelegt. In Europa steigt derzeit die Nachfrage nach Produkten dieses viele Jahrhunderte alten „Wunderbaums“.
Die Mitgliederversammlung der Projekthilfe diskutierte Möglichkeiten, durch die Verarbeitung von Moringa-Blättern und -Samen zu Öl, Seife, Tee und Blattpulver im Dorf Jahaly Arbeitsplätze zu schaffen und durch erzielte Verkaufserlöse in Europa die Projekte in Gambia langfristig finanziell zu sichern.
Einen Rückschlag hat der Verein bei seinem Ofen-Projekt zu verzeichnen. „Die Herde, von denen in den Dörfern inzwischen über 150 Stück gebaut worden sind, sparen zwar 50 Prozent Feuerholz und verringern die Gefahren des Kochens über offenem Feuer“, sagt Ketteler. „Allerdings sind die Konstruktionen aus Beton anfällig und müssen häufig ausgebessert werden.“
Weiter betonte Ketteler, dass der Verein über sehr gute Beziehungen in Gambia verfüge und regelmäßig vom Gesundheitsministerium des Landes um Rat und Unterstützung angefragt werde. Die allgemeine Situation vor Ort sei aber oftmals eine Herausforderung: „Material ist schwer zu bekommen.“ Alles in allem werde die aus Hattingen kommende Hilfe im Land aber sehr positiv aufgenommen. Die „Projekthilfe Gambia e.V.“ leiste mit der Buschklinik einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung.

Hintergrund:
Der gemeinnützige Verein „Projekthilfe Gambia e.V.“ in Hattingen unterstützt und finanziert seit 25 Jahren die „Buschklinik Hattingen“, eine Basisgesundheitsstation im Dorf Jahaly.
Seit Eröffnung wurden über 500.000 Patienten in der Buschklinik behandelt.
2011/12 errichtete der Verein eine weitere Gesundheitsstation im Dorf Njaba Kunda.
Außerdem betreibt der Verein in Jahaly einen Kindergarten mit Vorschule.
Weiter unterstützt der Verein mehrere landwirtschaftliche Gartenprojekte für Frauen.
Auf deutscher Seite sind alle aktiven Vereinsmitglieder ehrenamtlich tätig.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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