Pflegeberufe: Knochenjobs aattraktiver machen!

Mit Pflegeberufen haben wir alle mal im Leben zu tun. Krankenschwester oder Altenpfeger - irgendwann haben wir mehr oder weniger freiwillig Kontakt mit diesem Berufsstand und sind auf die Hilfe dieser Menschen angewiesen. Einige werden sogar abhängig, weil körperliche Gebrechen oder das hohe Alter Tribut fordern.
Die Arbeit in Pflegeberufen ist ein "Knochenjob". Wer als junger Mensch einsteigt überlegt sich häufig, ob man das "durchhält" und will aussteigen bevor es zu spät ist. Dauernde Rückenschmerzen stellen sich oft schon nach wenigen Berufsjahren ein. Die Folgen sind eine hohe Fluktuation von jüngeren Pflekräften. Was bleibt ist eine rasch alternde Stammbelegschaft, oft mit einem extrem hohen Krankenstand. Und es bleibt eine ständig steigende Zahl von Pflegebedürftigen. Der so oft beschriebene demografische Wandel mit einer stetig immer älter werdenden Gesellschaft bestimmen dann auch das Arbeitstempo. Wissenschaftler haben berechnet, dass im Jahr 2025 (also in bereits 14 Jahren) etwa 152000 Pflegekräfte fehlen werden. Besonders die Zahl der unter 35jährigen Mitarbeiter ist stark rückläufig.
Eine der Ursachen liegt in der sehr schlechten Bezahlung der Mitarbeiter/innen. Unsere Gesellschaft hat immer noch nicht begriffen, daß auch solche Tätigkeiten einer messbaren Leistung unterliegen und gleichwertig mit der Leistung in der Industrieproduktion zu vergüten ist. Dies hat auch etwas mit "Guter Arbeit" zu tun. Ohne leistungsgerechte Bezahlung und eine allgemeine Verbesserung der Arbeitsbedingungen wir uns bald der schon so oft beschriebene Pflegenotstand. Um den zu verhindern, ist grosses Umdenken angesagt. Tätigkeiten in Pflegebrufen sind Dienst am Menschen. Und Menschen sind wertvoll. Deshalb müssen wir insgesamt beginnen, Leistungen an diesem wervollen Leben auch als solche einzustufen. Besonders die Tarifparteien sind gefordert neue Wege zu gehen. Eben weil Gerechtigkeit auch anders geht. Aber auch die Politik muss endlich ernsthaft an das Problem herangehen. Auch in der Pflege ist ein solidarisches Kassensystem gefordert, das alle gesellschaftlichen Gruppen einbezieht.

Autor:

Wolfgang Wevelsiep aus Hattingen

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