Farina Witt und Maik Geilenbrügge unterstützen Zufluchtsstation in Australien
Paar aus Sprockhövel hilft verletzten Wombats
Durch die verheerenden Buschbrände im Südosten Australiens sind seit September 2019 nach Schätzungen bislang mehr als eine Milliarde Tiere umgekommen. Viele Helfer sind im Einsatz, um die Brände zu löschen und die Tiere zu retten. Ab Ende Februar sind auch zwei Sprockhöveler darunter. Farina Witt (28) und Maik Geilenbrügge (27) werden mithelfen, eine Zufluchtsstation für Wombats wieder aufzubauen.
Von Vera Demuth
Seit Ende November 2019 ist das Paar auf Weltreise. Insgesamt wollen Farina Witt, die als Bloggerin im Bereich Personal Development arbeitet, und Baufinanzierungsberater Maik Geilenbrügge etwa 14 Monate unterwegs sein. Seit rund einem Monat sind sie in Australien.
Bewusst haben sie ihre Rundreise durch den Kontinent an der Südwestküste in Perth gestartet, während die Feuer im Südosten wüten. "Würden wir es nicht besser wissen, würden wir die Brände hier nicht mitbekommen“, berichten Witt und Geilenbrügge per E-Mail. „Die genauen Ausmaße des Feuers werden wir erst auf unserem Roadtrip Richtung Osten erleben.“
Nichtsdestotrotz hat das Paar einmal selbst Feuer gerochen, als ein Buschbrand rund eine Autostunde von ihrem Wohnort in Perth ausbrach. „Da waren wir sehr besorgt und haben gehofft, dass die Feuerwehr das ganz schnell wieder im Griff hat. Denn als Nicht-Australier kann man das Ganze schwer einschätzen.“
"Auf die Kuscheleinheiten freuen wir uns besonders."
Der Eindruck der beiden ist, dass sich die Lage im Südosten immer mehr beruhigt. „Zumindest zeigt uns das unsere bisherige Planung des Roadtrips. Wo vor einer Woche noch zahlreiche Straßen gesperrt waren und kein Durchkommen war, kann man nun sogar wieder bis nach Melbourne.“ Dorthin wollen Farina Witt und Maik Geilenbrügge bald aufbrechen.
Ebenfalls im Südosten im Bundesstaat New South Wales, etwa 100 Kilometer südwestlich von Canberra, liegt der Ort Majors Creek, eine weitere Anlaufstelle des Paares. Hier möchten Witt und Geilenbrügge als Freiwillige den Wiederaufbau der Majors Creek Wombat Refuge, einer privat geführten Zufluchtsstation für verletzte und verwaiste Wombats, unterstützen. „Wir werden zwei bis drei Wochen bleiben, je nach dem wie die Lage und Arbeit es erlaubt.“
Wombats eine Stimme geben
Farina Witt und Maik Geilenbrügge habe sich dazu entschlossen, vor Ort zu helfen, „weil es auf der Welt schon genug Leid gibt und wir einen Unterschied machen wollen. Wir wollen den Fokus mal wieder mehr auf das Schöne, statt auf das Schlimme richten“. Zudem betrachten sie ihre Weltreise nicht als reinen Dauerurlaub. „Wir möchten die Reise nutzen, um auch etwas zurückzugeben – vor allem an die, die selbst keine Stimme haben, wie die kleinen Wombats jetzt.“
Die Zufluchtsstation in Majors Creek, in der Wombats aufgepäppelt werden, um gesund und fit zurück in ihren natürlichen Lebensraum entlassen werden zu können, haben die beiden Sprockhöveler durch viel Google-Recherche gefunden. „Wir haben dem Besitzer Bill dann eine Nachricht bei Facebook geschrieben und sind telefonisch in Kontakt getreten“, erklären Farina Witt und Maik Geilenbrügge. „All seine Liebe und sein Herzblut stecken in dieser Organisation, die er gemeinsam mit seiner Frau Les betreibt.“
Wombat-Station musste evakuiert werden
Welche Aufgaben genau dort auf das Paar wartet, weiß es noch nicht. Bekannt ist ihm, dass die Station evakuiert werden musste, „und wir werden helfen, sie wieder ans Laufen zu bringen". Vier Tage pro Woche werden Witt und Geilenbrügge im Einsatz sein. Reparaturarbeiten übernehmen, die kleinen Wombats aufziehen und pflegen, sauber machen – das werden wohl einige ihrer Tätigkeiten sein. „Und natürlich ganz viel Kuscheleinheiten geben. Darauf freuen wir uns besonders.“ Erfahrung mit Wombats, den nur in Australien heimischen Beutelsäugern, hat das Paar bislang noch nicht. „Aber mit Känguruhs, und wir freuen uns riesig, die kleinen Wesen bald kennenzulernen.“
Spendenaktion gestartet
Farina Witt und Maik Geilenbrügge wollen aber nicht nur selbst mit anpacken, sondern die Wombat-Station auch finanziell unterstützen. Dazu haben sie eine Spendenaktion gestartet. Bis zum 24. Februar, wenn ihre freiwillige Tätigkeit beginnt, wollen sie 6.500 Euro an Spenden sammeln und die Summe dann den Betreibern Bill und Les zukommen lassen. „Ich bin sicher, gemeinsam schaffen wir das“, ist Farina Witt optimistisch, das selbstgesteckte Ziel zu erreichen. „Maik hat mich zunächst für verrückt erklärt, doch in nur einer Woche hatten wir bereits 2.649 Euro gesammelt."
Besitzer Bill habe sich sehr über ihre Hilfe und geplante Spendenaktion gefreut. "Er sagte uns, wie überwältigt er von all der Unterstützung und Hilfe im Ausland ist“, berichten Witt und Geilenbrügge. Da Bill und seine Frau Les die Station allein betreiben, „sind sie natürlich auf regelmäßige Hilfe in Form von Volunteers und Spenden angewiesen".
Dass auch ihre Hilfe in Australien wichtig sein wird, daran haben die beiden Sprockhöveler keinen Zweifel. „Weil wir Menschen zusammenhalten müssen für unsere Welt und die Menschen und Tiere, die auf ihr leben. Wenn uns morgen etwas Schreckliches in Deutschland passieren würde und unsere Familie, unser Zuhause und unsere Tierwelt bedroht wäre, würden wir uns doch auch Hilfe wünschen, oder!?“, sagen Farina Witt und Maik Geilenbrügge.
Spenden für die Wombats
Um den Wiederaufbau des Majors Creek Wombat Refuge, einer Zufluchtsstation für verletzte und verwaiste Wombats, zu unterstützen, haben Farina Witt und Maik Geilenbrügge ein privates Spendenkonto eingerichtet und eine Online-Spendenkampagne ins Leben gerufen.
Privates Spendenkonto:
Empfänger: Farina Witt
Geldinstitut: Volksbank Sprockhövel
IBAN: DE54452615470143563901
Verwendungszweck: Hilfe für Wombats
Jede Spende gilt als Schenkung, die zu 100 Prozent an die Zufluchtsstation geht, versichern die Initiatoren.
Online-Spendenkampagne:
www.betterplace.me/wiederaufbau-der-wombat-zufluchtsstation
Hier geht ein kleiner Teil der Spende als eine Art Bearbeitungsgebühr an die Website.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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