„McMüsli“-Projekt an der Gesamtschule braucht dringend Nachwuchs
Löffelweise Gesundes
Eltern versorgen Schüler der Hattinger Gesamtschule in Welper seit mehr als 25 Jahren ehrenamtlich mit gesundem Essen. Die Nachfrage ist riesig. Gesunder Appetit verlangt gesundes Essen und das bieten die Mütter hier. „Müsli-Mütter“ heißen die rund zwanzig Mitarbeiter, die ehrenamtlich für die Mittagszeit Müsli vorbereiten. Und es müssen dringend mehr werden, um das frische Angebot auch in Zukunft anbieten zu können.
„Jedes Team ist einmal im Monat dabei“, schildert Brigitte Eilering. Ein Drittel ist ständig an Bord, die übrigen wechseln, wenn die Kinder die Schule verlassen. Die Aktion, die montags, mittwochs und donnerstags stattfindet, hat sich 2018 auf Schülerwunsch einen neuen Namen gegeben: McMüsli. „Wir suchen dringend Nachwuchs“, so Brigitte Eilering. „Die Arbeitszeit liegt zwischen 12 und 14.30 Uhr. Wir kaufen die Ware ein, schnibbeln Obst und Gemüse, bereiten Milchreis und Quakspeise und Obstsalat zu, verkaufen die frischen Produkte löffelweise und müssen die Spülmaschine mit Handspülung unterstützen – und das deshalb, weil die Nachfrage so groß ist.“ Mehr als 100 Schüler tauchen nämlich gegen 13.30 Uhr bei McMüsli auf und entern die Frischetheke: zehn Cent pro Löffel kostet das meiste im Angebot, nur Milchreis und die Bananenmilch kosten zwanzig Cent. Alles im finanzierbaren Rahmen und so soll das auch sein.
Wer macht mit?
Reduzierter Zuckerkonsum ist die Devise. Bei den Cornflakes wurde ein Kompromiss gefunden: „Wir mischen Natur- und Schokocornflakes, so dass die Menge an Süßem unter unserer Kontrolle bleibt“, erzählen die Mütter, die während des Gespräches fleißig weiterarbeiten. Die Cornflakes gehören ebenso zu den Rennern wie der Milchreis. Und: „Je schlechter das Wetter, desto größer ist die Nachfrage. Aber insgesamt läuft alles gut.“ Weil das so ist, haben sie für ihr Projekt schon vor einigen Jahren die Dankeschönmedaille für ihr Ehrenamt erhalten. „Deshalb muss McMüsli auch erhalten bleiben.“
Das geht aber nur, wenn sich genügend ehrenamtliche Mistreiter finden, die in Zweierteams arbeiten und mindestens einmal im Monat, gern auch öfter, zur Verfügung stehen können. „Viele von uns sind berufstätig und haben auch Schichtdienst. Aber bisher haben wir es immer geschafft“, berichtet Maren Antoni, die fleißig den Löffel schwingt und auch schon länger dabei ist. Doch die Lücken in den Reihen der Engagierten sind größer geworden und deshalb trommelt Brigitte Eilering für den Erhalt der Idee. Die Schule selbst hat natürlich auch großes Interesse und will das Projekt unbedingt halten.
Für manche Schüler ist das eine wertvolle Ergänzung zum Mensa-Essen, manchmal sogar ein Ersatz. „Jedes Team bereitet die Angebote etwas unterschiedlich zu und so schmeckt es auch immer etwas anders. Das finden die Schüler gut. Und das Bestellen und Bezahlen per Löffel ist einfach und praktisch.“ Mit den Einnahmen wird dann der nächste Verkauf finanziert – das Projekt selbst ist also kostendeckend. Pläne für einen Zeitraum von drei Monaten sorgen für eine gewisse Sicherheit – auch bei den Ehrenamtlichen.
Wer sich vorstellen kann, das Team zu unterstützen, kann sich bei Brigitte Eilering melden unter Telefon 02324/61432 (AB). Übrigens: Auch Männer können schibbeln und rühren und sind gern gesehene Ehrenamtler!
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.