Jubiläum der Organisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

Lungenemphysem-COPD Deutschland

Am 06.11.2001 wurde die Selbsthilfegruppe (SHG) Lungenemphysem-COPD Deutschland von Jens Lingemann, selbst an COPD und Lungenemphysem erkrankt, in Hattingen/Ruhr gegründet.

Sind auch Sie einer der 8 Millionen Atemwegserkrankten in Deutschland? Wissen es möglicherweise gar nicht? COPD und/oder Lungenemphysem – ich doch nicht!

8 Mio. Deutsche leiden derzeit an chronischen Atemwegserkrankungen ohne es vielleicht richtig wahrzunehmen. Ständiger Husten, eingeschränkte Atmung, Atemnot bei Belastung und Auswurf werden oft auf die leichte Schulter genommen. COPD (chronisch obstruktive Bronchitis, engl. chronic obstructive pulmonary disease)ist ein Sammelbegriff von Atemwegserkrankungen, die im Vergleich zu Asthma eine schleichende, kaum wahrgenommene Volkskrankheit ist. Vor allem bei Rauchern ist COPD eine oft unbemerkte Erkrankung oder sie wird sogar verdrängt. Chronische Bronchitis, Raucherlunge, Staublunge, alles volksnahe Begriffe, doch was ist COPD? Die Folge von chronischer Bronchitis. Sie wird unter den Medizinern als Mischbild von chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem zusammengefasst. Beide Krankheitsbilder sind dadurch gekennzeichnet, dass vor allem die Ausatmung behindert ist. Möglicherweise auch ständiger, immer schlimmer werdender Husten, vor allem morgens nach dem Aufstehen, Auswurf, der sich immer schwieriger löst, bis hin zur Atemnot sind als Warnsymptome der COPD zu nennen.

Bei frühzeitigem Arztbesuch können sich die Veränderungen in den Atemwegen noch zurückbilden, wenn die Ursache, das Rauchen, entzogen wird. Bleibt der Arztbesuch aus, setzt sich der Betroffene weiter z.B. dem Zigarettenrauch aus (aktiv oder passiv), werden sich die Symptome (Anzeichen) verschlimmern. Unbemerkt davon verändert sich jedoch die Struktur der Lunge. Die Oberfläche besteht an den Endpunkten aus vielen kleinen „Lungenbläschen“, die ausgebreitet die Fläche eines „Fußballfeldes“ ergibt (etwa 200 m²). Werden diese Bläschen zerstört, verkleinert sich die Fläche und die Möglichkeit der Sauerstoffaufnahme verringert sich dramatisch. Einmal zerstörte Bläschen sind nicht heilbar. Es entsteht das Lungenemphysem. Das Kritische hierbei ist, dass der Betroffene „normal“ leben kann bei eingeschränkter Lungenfunktion. Er passt seine körperliche Belastung einfach den Möglichkeiten an, ohne daran zu denken, dass er krank ist. Erst ein Infekt der Atemwege lässt ihn einen Arzt aufsuchen. Heilt dieser Infekt nicht in den „berühmten“ 8 Tagen ab, sollte eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt werden. Durch das Fortschreiten der Krankheit werden andere Organe, besonders das Herz in Mitleidenschaft gezogen.

Dies alles ist Grund genug aktiv zu werden und etwas zur Aufklärung der Bevölkerung und zur Hilfestellung der Betroffenen und deren Angehörigen zu tun.

" Als die SHG im November 2001 als reine Privatinitiative gegründet wurde war nicht zu erwarten, dass dieses einmal zu einem derart umfangreichen und gut angenommenen Projekt würde, an dem mittlerweile mehr als 250 ehrenamtliche Helfer in verschiedensten Funktionen engagiert mitwirken. Aus den anfänglich 5 Teilnehmern der Mailingliste sind mittlerweile Weltweit etwas mehr als 10.000 Betroffene, Angehörige, Ärzte, Fachpersonal und Therapeuten geworden, die wir über unsere Mailingliste, den 2 mal im Monat erscheinenden Newsletter und unsere 54 regional aktiven Selbsthilfegruppen erreichen." so Lingemann.

Unsere Organisation ist permanent bemüht, möglichst viele Betroffene zu erreichen um zu informieren, beratend zur Seite zu stehen oder - insofern dies möglich ist - auch konkrete Hilfestellung im Umgang mit Ämtern und Institutionen zu geben, hierzu wurde extra ein "Arbeitskreis Hilfestellung" eingerichtet.

Ein wichtiger Aspekt der Arbeit ist auch die Betroffenen, die häufig aufgrund ihrer starken Mobilitätseinschränkung kaum oder keine sozialen Kontakte mehr haben aus dieser Isolation heraus zu holen und ihnen mehrere unterschiedliche Plattformen zur Kommunikation und zum Austausch anzubieten.

Durch eine intensive Pressearbeit haben wir seit dem Jahr 2001 hunderte von Artikeln veröffentlicht, zudem gab es eine Beteiligung an zahlreichen Fernsehbeiträgen. Beides hat dazu beigetragen, dass der Öffentlichkeit die zumeist eher unbekannten Krankheiten COPD und Lungenemphysem etwas näher gebracht werden konnten. Dies kann aber nur ein Anfang gewesen sein, jeder kennt die Erkrankung Asthma, aber nur die Wenigsten wissen wofür die Abkürzung COPD = chronisch obstruktive Lungenerkrankung steht.
Durch die jährliche Beteiligung der SHG Lungenemphysem-COPD Deutschland und ihrer 54 regional aktiven SHG an Veranstaltungen, Versammlungen und Kongressen hat sie sich auch in der Fachwelt einen Namen geschaffen.

Zudem wird am 07. Mai 2011 zum vierten Mal gemeinsam mit den Kooperationspartnern COPD-Deutschland e.V. und der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. das 4. Symposium - Lunge in Hattingen im Westfälischen Industriemuseum veranstaltet, welches in den letzten Jahren jeweils zwischen 1300 und 1700 Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland nach Hattingen holte. Elf Pneumologen aus allen Teilen Deutschlands werden vor Patienten, Angehörigen und Ärzten ihre Vorträge halten. Eine 60 minütige Fragestunde und eine umfangreiche und für alle beteiligten Aussteller ausgewogene Informationsausstellung runden das Bild dieser kostenlosen Veranstaltung ab.

Auf 9 erfolgreiche Jahre zurückblickend kann gesagt werden, dass die Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD Deutschland viel im Sinne der Betroffenen erreicht hat.

Hattingen, den 06. November 2010
Jens Lingemann
http://www.lungenemphysem-copd.de

Autor:

Jens Lingemann aus Hattingen

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