Dr. Karl Schuhmann beim humanitären Einsatz in Indien im Namen von Interplast Germany
Hattinger Arzt im Dienste der Menschlichkeit

Dr. Karl Schuhmann, Chefarzt der Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie am Ev. Krankenhaus Hattingen, im Kreise von Patienten im indischen Bangalore, wo er für Interplast Germany humanitäre Hilfe leistete - und seinen Urlaub dafür opferte.    Foto: privat
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  • Dr. Karl Schuhmann, Chefarzt der Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie am Ev. Krankenhaus Hattingen, im Kreise von Patienten im indischen Bangalore, wo er für Interplast Germany humanitäre Hilfe leistete - und seinen Urlaub dafür opferte. Foto: privat
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Dr. Karl Schuhmann, Chefarzt der Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie am Ev. Krankenhaus Hattingen, operierte wieder für zwei Wochen mit der Organisation Interplast im indischen Vagus Hospital in Bangalore. Wie auch in den letzten Jahren, stellte der Plastische Chirurg seine Expertise wieder in den Dienst der humanitären Hilfe.

Getreu einem Passus des Hippokratischen Eids „Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle der Patienten und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen“ machte er sich mit einem zehnköpfigen Team wieder auf den Weg nach Indien, um dort kostenlos Menschen zu behandeln, die sich diese ärztliche Versorgung sonst nicht leisten können.

Kostenlose Behandlung für die Armen

„Wir waren drei plastische Chirurgen“, erzählt Dr. Schuhmann, „außerdem waren ein Kieferchirurg, drei Anästhesisten, eine Allgemeinchirurgin, eine Assistenzärztin sowie eine OP-Schwester vor Ort.“ Alle Mediziner nutzten ihre eigenen Urlaubstage für diesen Hilfseinsatz im Süden von Indien und operierten hauptsächlich Verbrennungsfolgen, Handfehlbildungen sowie Kiefer- und Gaumenspalten.
Der größte Anteil der durchgeführten Operationen waren Narbenkontrakturen, die durch Hautverpflanzung behoben wurden. Diese durch schwere Verbrennungen hervorgerufenen Verletzungen sind in Indien oft zu sehen, da die Menschen vielerorts noch auf offenem Feuer kochen. Schwere Verbrennungen treten oft auch an den Händen auf.

Operationen verbessern die Lebensqualität

"Durch unsere Handoperationen können wir es einigen Menschen ermöglichen, ihre Hände endlich wieder benutzen zu können", so Dr. Schuhmann.
Von Narbenkontrakturen spricht man, wenn das Narbengewebe im Heilungsverlauf schrumpft und sich verhärtet. Häufig treten Narbenkontrakturen bei großen Verletzungen, Verbrennungen oder Entzündungen auf. Die Narben sind ungleichmäßig und verursachen Probleme, häufig auch Funktionseinschränkungen, wie verminderte Beweglichkeit einer Extremität. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Narben im Bereich eines Gelenkes liegen.
„Viele Menschen in Indien haben starke Verbrennungen erlitten“, so der Mediziner. „Durch diese Verbrennungen sind Gliedmaßen aufgrund der Schrumpfung und Vernarbung der Haut nur noch stark eingeschränkt beweglich. Durch eine Verpflanzung von gesunder Haut an die verbrannten Stellen, stellt man die Funktion der Körperteile wieder her.“

Wiederherstellung der Funktion von Körperteilen

Hauptsächlich hat das Team Narbenkontrakturen durch Hautverpflanzungen am Hals, den Achseln, am Arm, an der Hand und in der Leiste operiert. Dabei handelt es sich nicht um ästhetischen Eingriffe, sondern um die Wiederherstellung der Funktion von Körperteilen, um den Patienten weniger Schmerzen und wieder mehr Bewegungsfreiheit zu schenken. „Einige Patienten konnten wir in diesem Jahr zum zweiten Mal operieren und so eine erhebliche Verbesserung des Zustandes erzielen“, berichtet Dr. Schuhmann.
Er und das Team der Interplast Sektion Stuttgart/Münster haben in Bangalore 80 Patienten behandelt und mehr als 100 Operationen in zwölf Tagen durchgeführt.
„Ohne die tatkräftige Unterstützung der Friends Welfare Organisation vor Ort und die finanziellen Mittel durch Spenden an Interplast Germany wären unsere Einsätze nicht möglich“, so der Mediziner. „Der Einsatz war wieder optimal organisiert und das Team hoch professionell. Da macht es Freude zu operieren und man kann sicher sein, dass die Hilfe auch genau an der Stelle ankommt, wo sie dringend benötigt wird“, so Dr. Schuhmann.

Humanitären Einsätze sind eine Herzensangelegenheit

Seine humanitären Einsätze sind Dr. Schuhmann eine Herzensangelegenheit, für die er sich jährlich Zeit und Urlaub nimmt. „Plastische Chirurgie ist für mich wesentlich mehr als reine Schönheitschirurgie“, sagt der Mediziner. Das wird bei seinen Einsätzen in Indien mehr als deutlich. Dort geht es nicht um ästhetische Eingriffe, sondern darum, Menschen, die durch Verbrennungen oder Säureangriffe stark entstellt wurden, extreme Bewegungseinschränkungen und Schmerzen erdulden müssen, zu helfen und wieder neuen Lebensmut zu geben.
Auch für die kommenden Jahre will Dr. Schuhmann sich weiterhin für die humanitäre Hilfe einsetzen.

Hintergrund-Infos

Dr. Karl Schuhmann ist seit 2005 Chefarzt der Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie der Augusta Kliniken Bochum Hattingen und betreibt außerdem eine Privatpraxis für Plastische/Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie in Düsseldorf.

Seine Behandlungsschwerpunkte sind die Brustchirurgie, die Körperformung und die Faltenbehandlung.

1995 hat der Mediziner seine Facharztausbildung als plastischer Chirurg begonnen, 2001 erhielt er seine Facharztanerkennung für Plastische und Ästhetische Chirurgie, 2005 schloss er die Zusatzqualifikation als Handchirurg ab.

Sein Credo: „Jeder einzelne Mensch ist für mich mit seinen speziellen Bedürfnissen und individuellen Wünschen ein besonderer Patient“.

Das Interplast-Spendenkonto bei der Kreissparkasse Reutlingen: Konto: 1019137097; IBAN: DE81640500001019137097

Dr. Karl Schuhmann, Chefarzt der Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie am Ev. Krankenhaus Hattingen, im Kreise von Patienten im indischen Bangalore, wo er für Interplast Germany humanitäre Hilfe leistete - und seinen Urlaub dafür opferte.    Foto: privat
Dr. Karl Schuhmann gut gelaunt bei einer lustig-notwendigen Übung mit einem kleinen Patienten.   Foto: privat
Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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