Bürgerbus-Verein feiert Montag zehnten Geburtstag
Zehn Jahre alt ist der „Bürgerbus-Verein Hattingen e.V.“ jetzt im März. Das genaue Gründungsdatum ist der 24. März 2004. Auf der Jahreshauptversammlung wurde nun ein neuer Vorstand gewählt.
Bei der Gründung vor zehn Jahren unter dem Vorsitzenden Josef Kettelhoit diente der Bürgerbusverein Langenberg als Vorbild.
Rund 157 Mitglieder (Januar 2014) und 16 Fahrer sorgen für ein aktives Vereinsleben. Mit einem Kleinbus für acht Personen ist man unterwegs, nach einem festen Fahrplan.
Der Hattinger Bürgerbus war bei seiner Gründung der 60. in NRW und der 100. bundesweit. Dieses Erfolgsprojekt finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Einnahmen aus Fahrscheinverkauf und Spenden sowie zweckgebundener Finanzierung durch das Land.
Das größte Plus aber bleibt die Ehrenamtlichkeit der Fahrer. Diese treffen sich in Hattingen einmal im Monat, um ihren Einsatz zu besprechen und sind zwei- bis viermal im Monat unterwegs. Selbstverständlich wird einmal im Jahr ein Ausflug gemacht und zum Ende eines jeden Jahres gibt es ein Essen.
Der Bürgerbus verbindet die Lindenstraße und die Hombergstraße und führt dabei über alle wichtigen Stationen in Hattingen-Mitte wie Reschop, Rathaus und Südstadt. Die Strecke Nierenhof, Niederbonsfeld und Niederwenigern wurde aufgrund fehlender Bürgerakzeptanz wieder eingestellt.
2012 übernahm Rolf-Peter Buchholz den Vorsitz des Vereines, den er auch nach der neuen Wahl wieder inne hat. Heinz Jüttendonk ist nach wie vor Geschäftsführer.
2011 freute sich der Verein, denn endlich konnte für rund 63.000 Euro ein neuer Bürgerbus, ein Mercedes Sprinter Diesel, geordert werden, der 2012 geliefert wurde.
„Eigentlich“, bedauert der Geschäftsführer, „war bei einem Neufahrzeug unsere oberste Priorität der Umweltschutz. Daher wollten wir einen Bus mit Gas-Betrieb und Niederflurtechnik. Unter anderem aus Kostengründen mussten wir aber davon leider abrücken. Auch baulich bedingt hätte es dadurch im Innenraum Probleme für unsere vornehmlich älteren Fahrgäste gegeben.“
Und: „Durch die erforderliche Technik würde das Fahrzeug zu schwer. Unsere Fahrer mit einem neueren Führerschein dürfen nur noch Kfz bis 3,5 Tonnen fahren Da kämen wir mit Erdgas allemal drüber“, so Jüttendonk.
35.000 Euro der Kosten für die Neuanschaffung übernahm das Land NRW, den Rest finanzierte der Verein beispielsweise durch Spenden, Fahrgeldeinnahmen und Werbung auf dem Bus.
Der alte Bus, ergänzt Manfred Weber vom Verein, werde vom VER als Reservefahrzeug übernommen: Er hat, so Heinz Jüttendonk, unfallfrei 228.000 Kilometer seit Februar 2005 auf dem Buckel und wurde 2.300 Stunden ehrenamtlich gefahren.
Der Fahrpreis für die Einzelkarte beträgt nach wie vor 1,50 Euro, die Fünferkarte für Erwachsene fünf Euro, Kinder bis 14 Jahre kostenlos. 65 Prozent der Fahrgäste (im Jahr etwa 16.000) haben durch einen Schwerbehindertenausweis freie Fahrt. Im Februar 2013 konnte der 100.000-Fahrgast begrüßt werden. Der Bürgerbus ist an sechs Tagen in der Woche unterwegs nach einem festen Fahrplan.
Geschäftsführer Heinz Jüttendonk: „Wir haben jedes Jahr einen Anstieg bei den Fahrgastzahlen zu verzeichnen und sind stolz auf unseren Erfolg. Wir haben nie unsere Fahrpreise verändert, wir hatten Glück mit Reparaturen. Gern hätten wir noch zwei oder drei weitere Fahrer, die aber nicht mehr berufstätig sein sollten. Auch Frauen sind gern gesehen. Inge Gaupp fährt für uns, eine ehemalige Grundschullehrerin, und bald noch eine zweite Frau, die noch auf ihre Unterlagen wartet. Wir haben gute Kontakte zu den Behörden und in der Gründungsphase hat uns unser Mitglied Hermann Reiser, der ehemalige Fachbereichsleiter bei der Stadt Hattingen für Ratsangelegenheiten, Wahlen und Logistik, so manche Tür geöffnet. Wir freuen uns auf die nächsten zehn Jahre.“
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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