Für die Feuerwehr in Niederwenigern
Brandneues Spritzenhaus

Der Baudezernent der Stadt Hattingen, Jens Hendrix, auf der Baustelle der Feuerwehr in Niederwenigen. Foto: Pielorz
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1975 wurde die Wache der Freiwilligen Feuerwehr in Hattingen Niederwenigern errichtet. Nach über vierzig Jahren war sie viel zu klein für die aktuell 65 ehrenamtlichen Feuerwehrleute geworden. Ein alternativer Standort für die mitten im Ortskern gelegene Wache war wirtschaftlich nicht darstellbar. Also war klar: Die Sanierung musste an der vorhandenen Wache erfolgen. Ein Obergeschoss mit Sanitäranlagen sowie neuen Umkleidekabinen und Treppenhäusern wurde geplant. Der Startschuss für die umfangreichen Modernisierungen fiel im Sommer 2021. Jetzt stehen die Arbeiten kurz vor dem Abschluss. Im Juni soll Einweihung gefeiert werden.
„Die Erweiterungen an der Feuerwache waren besonders im Hinblick auf die aktuellen Arbeitsschutzmaßnahmen notwendig und orientieren sich an den heutigen Standards. Wir möchten zukunftsorientiert bauen“, sagt Baudezernent Jens Hendrix. Ein dreigeschossiger Baukörper für insgesamt 1,8 Millionen Euro wurde geplant und umgesetzt. 250.000 Euro Fördergelder gab es dafür vom Land NRW für die Stadt.
„Wir haben quasi jeden Stein des bestehenden Gebäudes in die Hand genommen“, sagen die Verantwortlichen. Sven Schwarz (40), Leiter Bau- und Projektmanagement bei der Stiller Architekten Planungsgesellschaft ist beim Löschzug in Niederwenigern selbst seit über zwanzig Jahren ehrenamtlich mit dabei und weiß genau, wovon er spricht. „Mit dem Abbruch der Betondecke über dem Erdgeschoss wurde im August 2021 begonnen. Die rückseitige Stahltreppe wurde im März 2022 geliefert. Das war Millimeterarbeit, denn der Platz rund um das Gebäude ist sehr begrenzt. An diesem Standort neu zu bauen wäre nicht mehr möglich. Dafür gäbe es heute kein Baurecht. Es war nur eine Sanierung im Bestand möglich.“ Zahlreiche Gespräche mit den Anwohnern waren dabei zu führen, denn die Wache grenzt nah an die Gartenflächen der umliegenden Grundstücke. Zwei Treppenanlagen und Schleusen sorgen jetzt dafür, dass die Feuerwehrleute bei einem Alarm quasi in einer Einbahnstraße geführt werden. Die Räumlichkeiten ermöglichen auch, dass die kontaminierte Einsatzkleidung nicht mit der Privatkleidung in Berührung kommt. „Auf einer Bruttogeschossfläche von 830 Quadratmetern haben wir jetzt eine Fahrzeughalle für vier Fahrzeuge, im ersten Obergeschoss die Umkleiden für Damen und Herren und im Untergeschoss einen Seminarraum und eine Küche“, erzählt Sven Schwarz.
Während der Umbauphase wurde ortsnah auf dem Domplatz in Niederwenigern ein temporärer Notbetrieb zum Ausrücken der Feuerwehr eingerichtet. Für Einsatzmittel wurden Bürocontainer auf einem Teil der Parkfläche aufgestellt. Der Brandschutz sollte zu jeder Zeit sichergestellt sein. „Dass die Feuerwehr aus Containern heraus agieren muss, ist sicherlich eine ungewöhnliche Situation für alle Beteiligten. Es hat aber funktioniert“, so Baudezernent Jens Hendrix bei einem vor-Ort-Termin. Rund 20 Parkmöglichkeiten fielen auf dem öffentlichen Parkplatz durch die aufgestellten Container weg, weil die vier Fahrzeuge des Löschzuges auf dem Parkplatz einen Platz finden mussten. Auch Umkleidemöglichkeiten für die Einsatzkräfte und Lagerungsmöglichkeiten für die wichtigsten Einsatzutensilien wurden hier für die provisorische Feuerwache eingerichtet. Ein wesentlicher Punkt, der damals für den Domplatz gesprochen hatte, war die Nähe zum jetzigen Gerätehaus und die dadurch entstandene Flexibilität. So konnte gewährleistet werden, dass die Feuerwehr das geforderte Zeitfenster bei einem Einsatz einhielt.
Diese Zeit gehört jetzt bald der Vergangenheit an. Eine Lösung wurde auch gefunden für die Privatfahrzeuge der Feuerwehrleute, die zum Einsatz gerufen werden. Angrenzend am Spritzenhaus wurde ein Platz bereitgestellt, auf dem das Abstellen der Fahrzeuge möglich ist. So stehen sie den Einsatzfahrzeugen nicht im Weg. Im Juni steht die neue Wache zur Verfügung und ehrenamtliche Feuerwehr freut sich in Niederwenigern auf ihr neues Zuhause.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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