Isolde Füllbeck aus Hattingen erhielt Einladung von Frank-Walter Steinmeier nach Berlin
Beim Bundespräsidenten zu Gast

Die Hattinger Natur- und Umweltschützerin Isolde Füllbeck (NABU) war jetzt bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Schloss Bellevue in Berlin eingeladen.  Foto: privat
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Die Hattinger Natur- und Umweltschützerin Isolde Füllbeck war jetzt in Berlin eingeladen worden. Warum und wieso und bei wem, das schildert sie in diesem Bericht:

Der Bundespräsident bedankt sich für das Engagement am Winzer Bogen mit einer Einladung zum diesjährigen Bürgerfest im Schloss Bellevue. Die Renaturierungsmaßnahmen werden seit Jahren vom NABU in Hattingen begleitet. Isolde Füllbeck fuhr auf Empfehlung der Staatskanzlei NRW nach Berlin.
„Da habe ich nicht schlecht geschaut, als das Bundespräsidialamt mir eine persönliche Einladung zum diesjährigen Bürgerfest zusandte. Im ersten Augenblick war ich sprachlos“, erinnert sich Isolde Füllbeck, die seit Jahren die Renaturierungsmaßnahmen an der Ruhr in Hattingen begleitet.

Die Ruhr erhält ihren guten ökologischen Zustand zurück

Die Ruhr ist ein maßgeblich veränderter Industriefluss, der nach der Schiffbarmachung durch Buhnen, damit der Wasserstand immer konstant blieb, nun im Zuge der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) ihren guten ökologischen Zustand zurück gewinnen wird.
Dafür sind auf dem rund sieben Kilometer langen Bereich des Winzer Bogens bauliche Maßnahmen geplant, um dem Fluss in einem aufzuweitenden Bett den Anschluss an seine Aue zu ermöglichen.
In anderen Bereichen entlang der Ruhr sind Maßnahmen der WRRL bereits durchgeführt. Zwei davon konnten sich interessierte Hattinger in Arnsberg und in Wickede im Jahr 2015 gemeinsam ansehen.
Ein Jahr später gab es in der Stadtbibliothek eine Ausstellung der NUA (Natur- und Umweltakademie) und die Möglichkeit, sich über die Renaturierung an der Ruhr zu informieren. Der NABU in Hattingen hat diese Informationsveranstaltungen maßgeblich begleitet und wartet zur Zeit auf die Ergebnisse des Planfeststellungsverfahrens, welches Anfang dieses Jahres von der Bezirksregierung Düsseldorf bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht wurde.
„Ich bin auch für alle meine Naturschutzkollegen nach Berlin gefahren“, stellt Isolde Füllbeck fest. Die WRRL ist eine verbandsübergreifende Sache und auf Bundesebene sind vor einigen Wochen Vertreter des NABU, des BUND und des WWF in Straßburg gewesen, um sich über den Stand der Dinge vor Ort zu informieren.
„Wasser ist ein lebenswichtiges und unentbehrliches Element. Alles Leben auf der Erde ist eng mit dem Wasser verknüpft. Die meisten Lebewesen bestehen zum größten Teil aus Wasser. Wasser begegnet uns in flüssiger Form als Regen, fest als Schnee oder Hagel und gasförmig als Wolke. Wir Menschen nutzen das Wasser auf vielfältige Weise und behandeln es dabei vielerorts mit zu wenig Respekt. Pflanzenschutzmittel in unseren Gewässern und Nitrat im Grundwasser sind dann beispielhafte Folgen dieses respektlosen Umgangs mit unserer wertvollsten Ressource. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie stellt daher in seinen Erwägungsgründen fest: Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.“ (Präambel EU-WRRL)

Die Teilnahme am Bürgerfest als Dank für ihr Engagement

„Nichtstun ist hier die absolut falsche Handlungsweise, gerade in Hattingen ist das Land NRW der Eigentümer der Flächen, in welchem Bereich die Maßnahmen durchgeführt werden. Hier gilt das Prinzip: Das Eine tun und das Andere nicht lassen!“, ist sich Isolde Füllbeck sicher.
Der Besuch beim Bundespräsidenten, als eine von 5.000 geladenen Gästen und die Teilnahme am Bürgerfest als Dank für ihr Engagement war eine beeindruckende Möglichkeit, um mit Menschen aus der gesamten Republik ins Gespräch zu kommen. Die Partnerländer NRW und Finnland wurden dort vorgestellt und die Vielfalt der einzelnen Regionen sichtbar durch Frauen und Männer in Landestrachten aus dem Norden, Süden, Osten und Westen unserer Bundesrepublik.
„Bei Überlegungen zum Ehrenamt habe ich mir immer schon gedacht, dass die Bundesrepublik ohne Ehrenamt zum Stillstand kommt. Während meiner Wartezeit auf den IC zurück ins Ruhrgebiet in der Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo wurde es nach Erzählungen der Mitarbeiterinnen am Samstagmorgen zur Gewissheit: Diese Mission hat zwölf Hauptamtliche und 300 Ehrenamtliche, die rund um die Uhr täglich 600 Gäste an 365 Tagen im Jahr bewirten und versorgen. Das hat mich schon sehr beeindruckt, welche gesellschaftliche Hochleistungsarbeit dort geleitet wird“, berichtet Isolde Füllbeck noch sichtlich gerührt.
Zurück im Ruhrgebiet nimmt die zweite Vorsitzende im NABU Ennepe-Ruhr-Kreis ihre Arbeit gemeinsam mit ihren Kollegen mit frischem Elan wieder auf und hofft darauf, das die gemeinsame Arbeit für Mensch und Natur auch in Hattingen an der Ruhr, im Straßenbegleitgrün, im privaten und im öffentlichen Raum sichtbarer wird.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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