Zu Besuch bei... Alt-Bürgermeister Dieter Liebig

Ist entspannt im Ruhestand, hat aber auf keinen Fall Langeweile: Alt-Bürgermeister Dieter Liebig hat immer noch ein offenes Ohr für das Stadtgeschehen in Hattingen. Foto: Pielorz
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Alt-Bürgermeister Dieter Liebig (73) wohnt in der Südstadt und das seit vielen Jahren. Seit zehn Jahren befindet er sich „im Ruhestand“, doch zu tun gibt es immer genug. Zumal er sich als Vorsitzendes des Fördervereines Stadtmuseum aktiv einbringt.

In unserer neuen STADTSPIEGEL-Serie „Zu Besuch...“ haben wir Alt-Bürgermeister Dieter Liebig besucht. Seit Oktober 2014 ist er „nicht mehr offiziell im Dienst“, aber bis heute aktiv in seiner Stadt im Einsatz.
„Ein Einschnitt war das im Oktober 2014 schon. Ich habe jetzt nichts Dienstliches vermisst, aber man muss ja seinen Tag neu strukturieren“, erzählt er. Ein Langschläfer ist Dieter Liebig aber nicht geworden. „Nein, auf keinen Fall. Aber man hat um 9 Uhr beim Frühstücken schon mehr Muße und die Zeitungen gehören auch noch dazu. Ich lese immer noch mehrere und das sehr ausgiebig.“
Wenn dann keine besonderen Termine anstehen, geht Liebig gern an seinen Computer und bearbeitet Fotos. „Ich gestalte Fotobücher, oft von den Reisen. Ich bin immer gerne in den Bergen unterwegs gewesen, Südtirol und Tessin. Meine sicherlich interessanteste Reise war Israel und Palästina. Aber sie war auch sehr anstrengend. Toll waren die fünf Wochen, die wir in Neuseeland verbracht haben. Was ich gar nicht mache sind Wellness-Reisen oder Kreuzfahrten. Mir wird dann doch immer etwas übel und ich muss viel an Deck bleiben. Sehr gerne versuchen wir, einmal im Jahr eine Woche mit unseren beiden Kindern und den vier Enkelkindern Urlaub zu machen. Sie wohnen ja alle nicht hier und so oft sieht man sich nicht. Aber es ist schwierig, einen Termin zu finden. In diesem Jahr haben wir noch keinen gefunden.“
Außerdem spielt Dieter Liebig seit fünfzig Jahren Basketball in Bochum. Auch mit Wassergymnastik hält er sich fit.
„Was ich nicht gelernt habe in meinem Ruhestand sind Haushalt und Kochen. Na ja, ich würde nicht verhungern, aber meine Frau Almuth macht das schon bedeutend besser“, lacht er.

Aktiv in seiner Stadt

Zusammen mit seiner Frau ist er auch oft auf dem Drahtesel unterwegs. „Das muss nicht immer besonders weit sein. Tagestouren sind schön und wir haben auch Freunden und Bekannten schon eine Tour geschenkt. Die organisieren wir dann von der Basisstation aus und das ist hier bei uns“, erzählt er.
Dabei erradelt und erkundet er auch gern ehemalige Industriestandorte. „Ich bin in Bochum-Riemke groß geworden und es ist schon erstaunlich, wie grün manche Industriebrachen sind und wieviel sich die Natur zurück erobert hat.“
Er ist Mitbegründer und Vorsitzender des Fördervereines des Stadtmuseums. Und das macht ihm auch heute noch viel Spaß. „Ich finde, ehrenamtliche Arbeit sollte Spaß machen. Politische Dinge kommentiere ich nicht mehr in der Öffentlichkeit. Aber dieses Engagement ist mir eine Herzenssache. Ich wünsche mir auch eine gesellschaftliche Anerkennung für diesen Förderverein, der wirklich viel bewegt hat. Wir haben wunderbare Veranstaltungen gemacht. Manchmal, zu meiner aktiven Zeit, war das nicht so einfach. Ich wollte für den Verein eintreten, aber andererseits auch keine Entscheidungen der Stadt kritisieren. Dann kam später die Zusammenarbeit mit Witten. Hier hat mich gestört, dass viele Planungen nicht ausgiebig vorbereitet waren. Jetzt, nach dem Auslaufen der Zusammenarbeit, wünsche ich mir, dass das Stadtmuseum ein Ort für viele kulturelle Veranstaltungen unterschiedlicher Art wird und auch Schulen den Ort nutzen. Ab 1. März werden Besucher ja keinen Eintritt mehr bezahlen müssen. Das war ursprünglich nicht die Intention des Fördervereines, wir fanden fünf Euro für Erwachsene nur zu teuer. Aber wir sehen jetzt die Chance, Menschen für einen Bummel durch das Museum gewinnen zu können, die vielleicht nur einen Spaziergang durch Blankenstein machen wollten oder Eis essen gehen. Wir möchten uns in Zukunft darauf konzentrieren, auch Führungen anzubieten im Dreiklang ,Gethmannscher Garten – Stadtmuseum – Burg Blankenstein‘. Wir glauben, dass die Historie des Ortskernes touristisch besser genutzt werden muss und hier würden wir uns auch Unterstützung von Hattingen Marketing wünschen. Und wir hätten gern noch ein paar jüngere Mitstreiter.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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