Zauber der Erinnerung

Thomas Alexander, Marketing-Chef der Volksbank (Bildmitte) mit Schauspieler Manuel Rittich (links) und Hartmut Höltgen-Calvero in Original-Kostümen aus Bali und Indien. Foto: Pielorz
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  • Thomas Alexander, Marketing-Chef der Volksbank (Bildmitte) mit Schauspieler Manuel Rittich (links) und Hartmut Höltgen-Calvero in Original-Kostümen aus Bali und Indien. Foto: Pielorz
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Menschen in einer Altenhilfeeinrichtung finden oft nur selten die Möglichkeit der Teilnahme an einer kulturellen Veranstaltung. Zu weit, zu teuer, zu aufwändig – die Gründe sind vielfältig. Der Verein „Ein Herz für Senioren e.V“, gegründet 2010, hat es sich zur Aufgabe gemacht, hier zu helfen. Zauberkunst und Musik laden im Stil einer Revue der zwanziger Jahre zu einem ganz besonderen Nachmittag ein, der sich (auch) für Menschen mit Demenz eignet. Am Montag, 28. Mai, 15 bis 16 Uhr, im Gemeindezentrum Augustastraße, schlagen die Herzen von Zauberkünstler Hartmut Höltgen-Calvero und Schauspieler Manuel Rittich wieder für Senioren mit Altershandicap und jeden, den es interessiert.

Hartmut Höltgen-Calvero arbeitet auch als Gedächtnistrainer (unter anderem in Hattingen) und weiß, wie man Senioren Kulturhäppchen servieren kann. „Wir visualisieren die Zauberkunst mit Musik auf eine Art und Weise, die Senioren mit Handicap das Verstehen und Erinnern ermöglicht. Bei uns gibt es beispielsweise keine kleinteiligen Zaubertricks, keine minutenlangen Vorbereitungen, sondern im Stile der zwanziger Jahre eine Revue mit Tricks, die normalerweise heute gar nicht mehr gezeigt werden und einfach nur das Staunen auslösen. Wir sprechen alle Sinne an und arbeiten mit Musik, die von den älteren Menschen verstanden wird, wir arbeiten mit Tüchern, mit Farben. Dabei greifen wir auf Märchen zurück, denn sie sind die Nahrung der Seele. Für Kinder sind Märchen die erste Berührung mit Literatur und Erwachsene erinnern sich lebenslang an sie. Das machen wir uns zu Nutze“, so Höltgen. Gerade bei Menschen mit Demenz habe sich gezeigt, dass solche Veranstaltungen sowohl für die Pflege als auch für die Seele und das Erinnern zauberhaft gut geeignet seien. Dabei greift er auch selbst einmal zum Stift und schreibt Märchen selbst oder „positiviert“ die alten Geschichten, denn: „Manche Märchen sind schon recht grausam, beispielsweise Hänsel und Gretel und die Hexe im Ofen. Da muss man sehr sensibel sein, denn man kann solche Märchen sehr schlecht Menschen erzählen, die den Krieg und den Holocaust erlebt haben. Wir möchten einfach nur, dass unsere Besucher einen schönen und positiven Nachmittag erleben können.“

Revue im Stil der goldenen 20er Jahre

Mit der Show „Im zauberhaften Land des Lächelns“ entführt Calvero’s Salon-Zaubertheater die Besucher von Europa nach Asien, Die magische Reise bietet beispielsweise ein echt balinesisches Kostüm – allein der Kopfschmuck von Schauspieler und Musical-Darsteller Manuel Rittich ist 35 Zentimeter hoch – sowie eine Farben- und Blütenpracht für das Auge. Die beiden Künstler waren übrigens tatsächlich schon auf dem fernsehbekannten „Traumschiff“ engagiert und sind im Herbst wieder mit an Bord auf dem Weg nach Kapstadt. Calvero wurde unter anderem auch die Goldene Ehrenmagica für seine Verdienste um die Zauberkunst vom Magischen Zirkel Deutschland verliehen.
Blitzschnelle Veränderung von Kleidungsstücken und alte artistische Kunstformen sind Bestandteil der Show. „Wir möchten an diesem barrierefreien Veranstaltungsort Senioren aus Altenhilfeeinrichtungen die Möglichkeit geben, eine besondere Zaubershow zu erleben. Kosten entstehen ihnen keine“, sagt Hartmut Höltgen-Calvero. Wer nicht in einem Seniorenheim wohnt, darf natürlich trotzdem kommen, zahlt dann allerdings Eintritt – der wiederum in das Seniorenprojekt fließt. Infos und Karten gibt es im Salon-Zaubertheater unter Telefon 0234/355025 oder unter www.salon-zaubertheater.de
Das aber die Bewohner der Hattinger Altenhilfeeinrichtungen überhaupt kostenlos in den Genuss dieser Veranstaltung kommen, dafür sorgt als Sponsor die Volksbank Sprockhövel. Mit 500 Euro hat sie die Aufführung in Hattingen möglich gemacht.
„Viele Senioren, die in den stationären Einrichtungen leben, haben nur ein kleines Taschengeld zur Verfügung. Kulturelle Shows können sie sich davon nicht leisten. Hier wollen wir helfen“, sagt Calvero, dessen Vater schon ein Zauberkünstler war.
Angesprochen fühlen sollten sich alle Senioren, die sich in Staunen versetzen lassen möchten.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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