Wo sollen Patienten eigentlich jetzt parken?

Wer zur Physiotherapie in das Altenheim Matthias-Claudius-Haus des Ev. Pertheswerk muss, steht vor einem Problem: kommt er mit seinem Auto, weiß er zur Zeit nicht, wo er das lassen soll. Seit kurzer Zeit gibt es neue Parkregelungen und die sind für den Mieter, Physiotherapie Vanderborcht, und seine Patienten schlecht.
Neben der Physiotherapie und Massagen gibt es jede Menge Kurse von Babyschwimmen bis hin zu Aquafitness in der Praxis Vanderborcht. Das 34 Grad warme Wasser hilft bei vielen Beschwerden – die Kurse sind voll. Parkplätze gab es an der Straße, auf dem Gelände des Pertheswerk und natürlich 300 Meter weiter am Gemeindehaus. Doch jetzt ist alles anders: aus den ohnehin schon wenigen Parkplätzen direkt am Haus wurden nun nur wenige Parkplätze speziell für Behinderte, die auch noch hintereinander angeordnet sind. Hintergrund: bei anderer Anordnung der Parkplätze kollidiert der Rettungswagen in der Höhe mit den Veranden auf der rechten Gebäudeseite. Bei der jetzigen Anordnung darf der Behinderte allerdings nicht auf dem Beifahrersitz sitzen – dann müsste er durch Strauchwerk aussteigen.
Bleiben also die Parkplätze am Gemeindehaus, doch dort stehen überall Schilder, die das Parken nur für Mitglieder der Gemeinde erlauben.
Was aber ist nun mit den Patienten der Physiotherapie? Filip Vanderborcht gegenüber dem STADTSPIEGEL: „Wir sind Mieter beim Pertheswerk und leider steht die Parkplatzregelung nicht ganz detailliert im Mietvertrag. Die jetzige Situation ist inakzeptabel. Es gibt viel zu wenig Parkraum und für uns aktuell quasi gar keinen. Doch unsere Patienten müssen ihre Autos ja auch irgendwo lassen. Da sind dringend Gespräche notwendig. Problem ist, dass gerade ein Wechsel in der Einrichtungsleitung des Hauses stattfindet und da geht das nicht immer alles sofort. Es muss auch über neuen Parkraum nachgedacht werden, zum Beispiel an der Grünfläche zum Kindergarten hin. Jedenfalls muss man das Problem ja irgendwie lösen.“
Das sieht auch Waldemar Hampel so, der sechs Monate die kommissarische Leitung des Matthias-Claudius-Haus hatte und das Parkproblem als „Erblast“ übernommen hat. „Von Anfang an war das Parken in Längsrichtung und nur für Behinderte direkt am Haus vorgesehen. Es hat sich aber niemand daran gehalten“, berichtet er gegenüber dem STADTSPIEGEL. „Bei einer Begehung mit der Feuerwehr wurde deutlich gemacht, dass bei der alten Parkregelung die Rettungswege nicht freigehalten werden können und ich musste mit Farbe und Pfeilen die ursprünglich angedachte Längsrichtung des Parken realisieren. Die ist aber auch nicht ideal, weil ein Behinderter als Beifahrer gar nicht aussteigen kann, der befindet sich dann nämlich in der Grünanlage. Die Situation wurde auch dadurch verschärft, weil zwei Unfälle mit einem Rettungswagen passiert sind und die Kosten noch nicht geklärt werden konnten. Der Rettungswagen war aufgrund der früheren Parksituation in der Höhe mit dem gegenüberliegenden Gebäudeteil kollidiert. Jetzt soll das Matthias-Claudius-Haus den Schaden tragen“.
Dass die Situation für die Praxis Vanderborcht so nicht bleiben kann, versteht Waldemar Hampel sofort. „Im Mietvertrag sind vier Parkplätze geregelt. Und wenn die Praxis auch Kursräume im Gemeindehaus angemietet hat, dann darf sie dort natürlich auch ihre Kunden parken lassen. Das muss Vanderborcht mit der Kirchengemeinde klären.
Ich selbst bemühe mich wirklich sehr, möglichst schnell zusätzlichen Park-raum auf unserem Gelände zu schaffen, aber das geht nicht von einem Tag auf den anderen. Da bitte ich um Verständnis. Ich verstehe das Problem und kann nur sagen: wir arbeiten dran!“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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