Wer schreibt, der bleibt

Wenn dieser Spruch „Wer schreibt, bleibt“ richtig ist, dann muss sich Friedrich Siwitza überhaupt keine Sorgen machen. Der 93jährige Sprockhöveler produziert ein Buch nach dem anderen. Auf dem Computer! Jetzt ist soeben „Barbara und Jakob“ erschienen.

Erinnern wir uns kurz: Noch unter Pseudonym veröffentlichte Friedrich Siwitza „Plennybrot und Nadelwasser“, ein Bericht über die Kriegserlebnisse und seine Gefangenschaft im Ural. Darum auch das Pseudonym, weil „mir selbst sechzig Jahre danach noch die Tränen in die Augen traten“. Dann kam mit „Aufgalopp zum Gestüt“ sein erster Roman, dem nun mit „Barbara und Jakob“ der zweite Roman folgt.
„Ich lag im Krankenhaus und habe mir eine Fernsehsenung angesehen, in der es um Medizin und Ethik ging. Ein Professor hat eine Vorlesung gegeben und auf den Bibelvers der Korinther verwiesen, in dem es um Glaube, Liebe und Hoffnung geht. Als die Studenten gingen, blieb nur einer noch sitzen und ich dachte mir plötzlich, über den schreibst du einen Roman“, berichtet Friedrich Siwitza. Und so nannte er seine Romanfigur Jakob. Dieser lernt in den Semesterferien am Wendelstein die Haustochter der Pension, Barbara, kennen. Erzählt wird dann die Geschichte der beiden jungen Leute, die räumlich an die Talstation des Wendelstein verlegt wird. Ein Ort, den auch Friedrich Siwitza persönlich kennt. Ein gefühlvoller und sensibler Roman in einer „heilen Welt“ mit Alltagsproblemen, der beschreibt, wie aus einem Theologiestudenten ein Kinderarzt wird.
In einer „Gutacherlichen Stellungnahme“ der Buch Werkstatt Berlin heißt es über den neuen Roman: 2Es ist hervorzuheben, dass das manuskript eine gute Vorlage für eine eventuelle Verfilmung (in einem oder mehreren Teilen) bietet.“
Friedrich Siwitza hat seinen nächsten Roman „Johanna und Magdalena“ schon fertig. Die Hauptpersonen sind Schwestern in einem Altenheim. Der Roman erscheint im nächsten Jahr. Zur Zeit schreibt er an seinem Roman „In letzter Minute“.
An das Aufhören denkt Siwitza jedenfalls noch lange nicht. Und wer weiß, vielleicht kann er ja statt zu einer Lesung und Vorstellung eines Buches auch irgendwann einmal zur Premiere eines Kinofilmes einladen.

Friedrich Siwitza, Barbara und Jakob, Roman, Buchwerkstatt Berlin, 188 Seiten, 14,90 Euro, ISBN 978-3-940281-25-8