Weihnachtsgrüße von Viktoria Labisch aus dem fernen Atlanta/Georgia

Viktoria Labisch vor dem Familien-Tannenbaum in Atlanta/Georgia mit Silky Terrier „Gizmo“.   alle Fotos: privat
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  • Viktoria Labisch vor dem Familien-Tannenbaum in Atlanta/Georgia mit Silky Terrier „Gizmo“. alle Fotos: privat
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Die Hattinger Austauschschülerin Viktoria Labisch berichtet ja regelmäßig im STADTSPIEGEL über ihr Leben bei ihren Gasteltern Eve und John, beide Mitte 40, in der Nähe von Atlanta/Georgia.

Nachdem der STADTSPIEGEL Anfang August erstmals über die 15jährige Schülerin des Gymnasiums Holthausen berichtet hatte, meldete sie sich, um den STADTSPIEGEL-Lesern zu erzählen über ihre Gastfamilie, über Bacon und Football und natürlich über Halloween in den USA, was die meisten von uns mehr durch den gleichnamigen Horrorfilm kennen – oder die Comics über Charly Brown und seine Freunde vor allem in der Folge mit dem „Großen Kürbis“...
Heute geht es um das bevorstehende Weihnachtsfest. Erstmals alleine und doch – irgendwie – mit Familie und weit weg von zu Hause. Wie in den USA, zumindest in Georgia, Weihnachten gefeiert wird, das schildert sie so:
„Es ist so hell, dass ich etwas Zeit brauche, um etwas erkennen zu können. Dabei sollte es eigentlich dunkel sein, immerhin ist es später Abend.
Dennoch scheint es wie Tag, als ich mit unserem Hund, dem Silky Terrier ,Gizmo‘, durch die Nachbarschaft laufe. Überall kleine Krippen, luftballonartige Weihnachtsmänner und Lichterketten ringsherum um die Häuser. Doch auch wenn es mir ein wenig fremd erscheint so ganz in bunt: Es hat schon irgendetwas.
Angefangen hat alles mit unserem reichlich geschmückten Tannenbaum, der schon Anfang Dezember sein neues Zuhause bezogen hat und unserem Wohnzimmer so viel Glanz und Glamour wie möglich verleiht. Zumal er, im Gegensatz zu anderen Weihnachtsbäumen, aus echter Tanne und keinem Plastik ist.
Allerdings merkt man die kulturellen Unterschiede doch schon ziemlich deutlich. So vermisse ich den traditionellen deutschen Weihnachtsmarkt genau wie meinen alljährlichen Adventskalender.
Dafür gönnen sich die Amerikaner schon die ganze Adventszeit über Geschenke. Alles, was schon lange auf dem Wunschzettel stand, wird ohne Diskussion gekauft. Die restlichen Weihnachtsgeschenke warten schon lange vor dem großen Tag unter dem Tannenbaum. Santa Claus wird zusätzlich noch Süßes in die aufgehängten bunten Socken und Strümpfen am Kamin verteilen.
Allgemein wird auch großer Wert auf die religiöse Seite gelegt. Bei den Bastelvorbereitungen vor der Bibelstunde in der Kirche bleibt mir fast der Atem weg, als ich die lila und pinken Kerzen sehe. Denn für die ersten drei Adventssonntage werden drei lilafarbene Kerzen entzündet, am vierten Advent dann schließlich eine pinke. Auf irgendeine Weise verständlich, immerhin sind dies die kirchlichen Farben der Weihnachtszeit.
Einen besonderen Eindruck hat jedoch das populärste Fast-Food Restaurant der Stadt bei mir hinterlassen: „Chick-fil-A“ hat einen eigenen Radiosender, dessen Musik den unterschiedlich bunten, dekorierten Lichtern angepasst ist.
Alles ist so ganz anders, als ich es erwartet habe. Aber seit den letzten Wochen gehören ,Christmas Parades‘ und die altbekannten ,Christmas Parties‘ einfach zu der festlichsten Zeit des Jahres dazu.
So kann ich meinem Hattingen nur die allerliebsten Grüße zukommen lassen und viel Spaß im Schnee wünschen, denn ich werde mein Weihnachten bei 24 Grad Celsius in kurzer Hose verbringen.“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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