Versöhnungskurs!? Wanderweg Gedulderweg
Die Bürgerinitiative „Rettet den historischen Wanderweg“ von Sprockhövel-Niederstüter durch die Schleppbahn nach Hattingen-Bredenscheid hatte zu einer Bürgerversammlung in die Begegnungsstätte geladen. Das Thema bewegte und das Interesse war riesengroß. 300 Besucher waren gekommen.
Pfarrer Gerd Rode appellierte eindringlich an die Beteiligten und die Versammlung, eine friedliche Einigung herbeizuführen und den Frieden in den Ortsteilen wieder herzustellen.
Nachdem zunächst Tillmann Schaub für die Bürgerinitiative und Rechtsanwalt Ruthenbeck für die Waldeigentümer Willms ihre Sicht der Dinge darstellten, nahmen die Behördenvertreter Stellung.
Die Vertreter beider Städte, angeführt von Bürgermeister Dr. Walterscheid, sprachen sich wegen der Lage im Naherholungsgebiet eindeutig für den Erhalt des Wanderweges aus, machen aber auch deutlich, dass sie rechtlich kaum Möglichkeiten sehen.
Für den Sauerländischen Gebirgsvereins erklärte Martin Velling, dass dort die Erhaltung der früheren Wegetrasse oberste Priorität habe.
Walter E. Gantenberg, Herausgeber des Buches „Auf alten Kohlenwegen“, erläuterte ausführlich die kulturgeschichtliche Bedeutung der Wegetrasse.
Für den Landesbetrieb Wald und Holz NRW als Forstbehörde erklärte Hans-Jörg Pasckert, dass man sich auch weiterhin für die Wiederöffnung des Waldweges einsetzen werde, und zwar zunächst auf freiwilliger Basis ohne rechtliches Verfahren. Er bedauerte, dass die Gespräche zwischen den Waldeigentümern, der Stadt Sprockhövel, dem Kreis Ennepe-Ruhr und dem Regionalforstamt Ruhrgebiet abgebrochen worden wären.
Pfarrer Rode wirkte auch dadurch ausgleichend auf die Versammlung ein, indem er vorschlug, dass ein „Runder Tisch“ unter seiner Leitung mit Beteiligung beider Parteien sowie der Behördenvertreter gebildet werden sollte. Ziel sei, eine einvernehmliche Lösung zu suchen und die Eigentümerfamilie wieder in die Gemeinschaft der Ortsteile aufzunehmen.
Einigungsgespräche wurden bereits kurzfristig terminiert.
Auch Rechtsanwalt Christian Ruthenbeck ist an einer einvernehmlichen Lösung interessiert und traf sich nach der Bürgerversammlung wieder mit seinen Mandanten. Er ging mit einem Vorschlag in das Gespräch und will nun das Ergebnis abwarten.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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