Verpasster Anschluss und Drängelei

Der Wegfall des E59 sorgt wie erwartet für viel Ärger bei Schülern, Eltern und Lehrern. | Foto: Bogestra
  • Der Wegfall des E59 sorgt wie erwartet für viel Ärger bei Schülern, Eltern und Lehrern.
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Was Schüler, Eltern und Lehrer schon im Vorfeld befürchtet hatten, ist nun eingetreten: Mit dem Wegfall des E59 wird der Schulweg für einige Schüler des Gymnasiums Waldstraße und der Realschule Grünstraße zum täglichen Ärgernis. Wie der STADTSPIEGEL bereits Mitte Dezember berichtete, entschied sich die Bogestra dazu, mit dem Beginn des Jahres 2015 den Einsatzwagen 59, der morgens parallel zu den regulären Linien fuhr, zu streichen.

„Das Konzept des gesamten Betriebsgebietes der Bogestra wurde überarbeitet. In diesem Rahmen fiel auch die Entscheidung, den E59 nicht mehr einzusetzen“, so Sandra Bruns, Pressesprecherin des Unternehmens, auf erneute Nachfrage des STADTSPIEGELS. Als großer Nahverkehrsdienstleister müsse die Bogesta in einem Gebiet mit über einer Millionen Einwohner ein Konzept anbieten, dass viele Wohngebiete und natürlich alle wichtige Einrichtungen einbinde, alles auch unter berücksichtigung des Zeitfaktors.
Gesagt, getan, das neue Konzept greift seit Beginn des Jahres: Seit diesem Zeitpunkt müssen die Schüler, die zuvor den E59 nutzten, auf andere Linien ausweichen. Und das bedeutet nicht nur, dass sie morgens noch früher aus dem Haus müssen, auch längere Wege und das Umsteigen den CE31 sind Konsequenzen.

„Mein Sohn besucht die Realschule Grünstraße und ist nun morgens auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen“, so Cordula Gerber. „Leider hat der CE31 oft Verspätung, so dass die Kinder den Anschlussbus verpassen, obwohl dieser ja warten soll. Oder aber der CE31 fährt an der Haltestelle im Welperfeld einfach durch.“ Folglich sei ihr Sohn im Jahr 2015 bereits drei Mal zu spät zum Unterricht gekommen, was zu einem Eintrag ins Klassenbuch führte.
„Wir nehmen diese Problematik natürlich ernst und haben dafür gesorgt, dass die Schüler morgens ab sofort mehr Zeit zum Umsteigen haben“, sagt Bruns. In den kommenden Tagen würden Mitarbeiter beobachten, ob das auch so funktioniere wie gedacht. „Ansonsten werden wir nach einer anderen Lösung suchen.“

Doch nicht nur morgens, sondern auch mittags seien die Bedingungen für den Schul- beziehungsweise Heimweg nicht optimal. „Sobald die Schüler länger als sechs Stunden Untericht haben, können sie nicht mehr direkt mit einem Bus von Holthausen nach Welper fahren“, ärgert sich die Mutter weiter. „Die Kinder müssen also erst nach Hattingen fahren und von dort dann weiter.“ Darüber hinaus bezweifle sie, dass all diese Schüler in den kleinen Bus passen. Und auch gerade im Hinblick auf die stetig steigenden Kosten des Schokotickets, sei der Wegfall des E59 unverständlich.

Dass das neue Konzept für die betroffenen Schüler des Gymnasiums und der Realschule ein größerer Aufwand bedeudet, streitet die Pressesprecherin der Bogestera nicht ab. „Ich verstehe allerdings nicht, warum viele Eltern und Schüler diese Änderung als Überraschung empfunden haben. Bereits Anfang Dezember haben wir die Schulen darum gebeten, darauf aufmerksam zu machen“, sagt Bruns. Das sei wohl aber nicht überall befolgt worden.

Eine erneute Einführung des E59 hält Sandra Bruns für ausgeschlossen. „Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit allen weiteren Änderunges des neuen Konzepts. Es gibt in Nachbarstädten Schüler, die nun jeden morgen zehn Minuten länger schlafen können, sie haben eben Glück gehabt, während die betroffenen Hattinger leider zu denen zählen, die eben fünf Minuten eher aus dem Haus müssen.“ Bei der Erstellung hätten die Verantwortlichen das Ziel gehabt, Vorteile für die Mehrheit zu schaffen, versichert die Pressesprecherin. Unterschiedliche Anfangszeiten des Unterrichts bei den Schulen aller Städte, Fluktuationen bei den Schülerzahlen, die Schaffung neuer Wohngebiete, veränderte Altersstrukturen bei lange bestehenden Wohngebieten und vieles mehr - alles wird berücksichtigt. Ein Konzept für das gesamte Betriebsgebiet zu schaffen, dass alle Nutzer auch zufrieden stimmt, könne eben

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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