Verkehrsunfälle 2017 in Hattingen angestiegen
Nachdem NRW-Innenminister Herbert Reul heute die NRW-Verkehrsunfallentwicklung für das Jahr 2017 vorgestellt hatte, informierte Landrat Olaf Schade zeitgleich über die Verkehrsunfallentwicklung für den Bereich der Kreispolizeibehörde (KPB) im EN-Kreis.
„Insgesamt haben wir eine erfreuliche Entwicklung im Ennepe-Ruhr-Kreis zu verzeichnen“, startete der Landrat in die Pressekonferenz.
Auch wenn sich die Zahl aller Verkehrsunfälle sowohl im Land NRW als auch im EN-Kreis erhöht hat, bleibt die Unfallhäufigkeit im EN-Kreis erfreulicherweise unter dem Landesdurchschnitt.
Von den vier Unfalltoten des letzten Jahres waren drei Fußgänger betroffen. In Hattingen und in Sprockhövel waren keine durch Verkehrsunfälle getöteten Personen zu beklagen.
Im Bereich der KPB Schwelm gab es in 2017 insgesamt 7.096 Verkehrsunfälle, davon 563 mit Personenschaden. Mit 1.729 Verkehrsunfällen (=4,74 Unfälle pro Tag und 114 mehr als 2016) nimmt Hattingen von allen Städten im EN-Kreis hier den Spitzenplatz ein. In Sprockhövel wurden 646 Verkehrsunfälle der Polizei gemeldet, 23 weniger als 2016.
Die Analyse der einzelnen Unfallarten durch Polizeihauptkommissar Mario Klein ergab, dass in Hattingen 27 motorisierte Zweiradfahrer verunfallten, 6 mehr als 2016. In Sprockhövel verunglückten 7 motorisierte Zweiradfahrer, 8 weniger als im Vorjahr.
Während in Hattingen 21 Radfahrer, einer mehr als 2016 verunglückten, sank in Sprockhövel die Anzahl der verunglückten Radfahrer von 8 auf 4.
Innenminister Reul warnt vor den Gefahren des Pedelec-Trends
Die Zahl der getöteten Radfahrer in ganz NRW sank von 57 auf 50. Von zwölf auf 21 deutlich gestiegen ist die Zahl der getöteten Pedelec-Fahrer. 18 der getöteten Pedelec-Fahrer waren 65 Jahre oder älter. Minister Reul warnte daher vor den Gefahren des neuen Mobilitäts-Trends: „Pedelecs sind vor allem bei Senioren beliebt. Sie halten fit und mobil. Aber mit dem eingebauten Rückenwind werden Geschwindigkeiten erreicht, die zu Überforderung und Fehleinschätzung führen können“, sagte der Minister heute in Düsseldorf. Deshalb sei es gerade für Wieder- oder Neueinsteiger wichtig, mit dem Pedelec zu üben und einen Helm zu tragen.
102 Fußgänger verunglückt
28 Fußgänger wurden in Hattingen, 10 Fußgänger in Sprockhövel verletzt. In Hattingen waren das 5 Fälle mehr, in Sprockhövel ein Fall weniger als im Vorjahr.
Die Polizei empfiehlt Fußgängern dringend, bei Dunkelheit entsprechend sichtbare Kleidung zu tragen, um Verkehrsunfälle zu verhindern.
14 verunglückte Kinder in Hattingen
Nachdenklich macht der Anstieg der verunglückten Kinder in Hattingen von 4 im Jahre 2016 auf 14 im letzten Jahr. In Sprockhövel blieb die Zahl mit 7 Fällen gleich.
Beim Abbiegen und Wenden passierten die meisten Unfälle bei jungen Erwachsenen und bei Senioren. Die Zahl der registrierten Verkehrsunfallfluchten im letzten Jahr ist in Hattingen von 359 auf 385 (+ 26) gestiegen, in Sprockhövel von 139 auf 106 (- 33) gesunken. Die Aufklärungsquote bei Verkehrsunfallfluchten gibt die Polizeiführung mit 80 Prozent an.
„Viele Verkehrsunfallfluchten und „Rempler“ ereignen sich auf Parkplätzen von Einkaufszentren oder Supermärkten“ sagte Mario Klein von der Polizei.
Die häufigste Unfallursache ist aber nach wie vor eine unangepasste Geschwindigkeit. Im letzten Jahr wurden 46.778 Verkehrsteilnehmer bei Geschwindigkeitsüberschreitungen „erwischt“. Dementsprechend müssen Hattinger und Sprockhöveler auch in diesem Jahr weiterhin mit entsprechenden Kontrollen rechnen.
Weiterhin wird die Polizei zahlreiche Präventionsmaßnahmen anbieten und schwerpunktmäßig auch mit verdeckten Kontrollposten verstärkt gegen die Handynutzer am Lenkrad vorgehen.
„Die Gefahr, Opfer eines Verkehrsunfalles zu werden, ist im EN-Kreis nach wie vor deutlich geringer als im Landesdurchschnitt“, war das positive Fazit, welches Landrat Olaf Schade und die Verantwortlichen der Polizei am Ende der Pressekonferenz ziehen konnten.
Autor:Hans-Georg Höffken aus Hattingen |
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