Tag der offenen Tür im Zentrum für Altersmedizin - St. Elisabeth Niederweningern
Die gesamte Abteilung stellte sich vor und informierte über das älter werden. So recht will das keiner wahr haben, noch brauch ich kein Rollator und die Hände zittern mir auch nicht.
Es gab einen Alterssimulator - ich habe ihn ausprobiert. Zuerst gab es eine Weste mit Gewichten, an den Fuß- und Handgelenken wurden auch welche befestigt, dann kamen Bandagen mit Gewichten an den Kniegelenken und Ellenbogen, gefolgt von eine Halskrause. Das schränkte die Beweglichkeit schon kräftig ein. Das war aber noch nicht alles. Eine Skibrille schränkte das Sichtfeld ein und ein Gehörschutz dämpfte die Geräusche. Zum krönenden Abschluß gab es Handschuhe die das Zittern der Parkinsonschen Krankheit simulierte. Jetzt hörte der Spaß nun endgültig auf.
Wenn mich meine beiden Begleiterinnen ansprachen, habe ich fast nichts verstanden. Also dreht man sich automatisch zu der Geräuschquelle - Augen und Ohren arbeiten Hand in Hand. Denkste - genau lässt sich die Geräuschquelle nicht definiere, der Gehörschutz. Die könnten helfen aber mit den Scheuklappen dauert es schon etwas länger die Person zu finden. Hinzu kommt noch, das ich mich wie gewohnt nicht mal eben schnell drehen kann - die Halskrause und Gewichte - Ihr erinnert Euch? Irgendwie geht es das aber noch, auch wenn es sehr mühselig ist man kommt durchs Leben.
Was richtig übel war sind diese Handschuhe. Wer schon mal einen Stromschlag bekommen hat, kann sich ungefähr vorstellen wie es sich anfühlt. Oder wenn ein Fuß eingeschlafen ist und man loslaufen will - dieses kurzzeitige Gefühl hat man ständig - immer - 24 Stunden am Tag.
Jeder kennt die Situation an der Supermarktkasse, wenn man es eilig hat und vor einem die ältere Dame scheinbar ewig lange das Kleingeld zusammen sucht - ich weiß jetzt warum das dauert.
Autor:Holger Grosz aus Hattingen |
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