Surfen in Florida unter Delfinen im Meer

Strandurlaub, wie ihn viele von uns noch vor sich haben, erlebte die Hattinger Schülerin Viktoria Labisch jetzt mit ihrer Gastfamilie am schneeweißen Strand von Florida, dem „Sunshine State“ der USA – und mit Surfbrett und Delfinen.   Foto: privat
  • Strandurlaub, wie ihn viele von uns noch vor sich haben, erlebte die Hattinger Schülerin Viktoria Labisch jetzt mit ihrer Gastfamilie am schneeweißen Strand von Florida, dem „Sunshine State“ der USA – und mit Surfbrett und Delfinen. Foto: privat
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(von Viktoria Labisch)

Die Hattinger Schülerin Viktoria Labisch, die seit letzten Sommer bei Gasteltern in der Nähe von Atlanta/Georgia lebt, berichtet immer wieder einmal von ihrem Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Heute geht es um den Frühling dort.

Das Rauschen eines Wasserfalls. Ein Vogelschrei. Und so viele Pflanzen, so viel Wald, einfach so viele grüne Farben, dass nur ein kleiner Pfad zum Wandern bleibt. Mit knapp 31 Grad Celsius habe ich das Gefühl mich am Amazonas zu befinden.
Tatsächlich bin ich aber am „Pine Mountain“ im Norden von Georgia. Leider wurde ein großer Teil der Waldfläche von einem Tornado im Frühjahr zerstört. So geben die nahen „Callyway Gardens“, die 1952 von Cason J. Callaway und seiner Ehefrau Virginia Hand Callaway zur Förderung und zum Schutz heimischer Azaleen, Laub abwerfende oder kleinblättrige immergrüne Sträucher, gegründet wurden, einen weitaus bunteren und schöneren Anblick.
Auf der rund 2.600 Hektar großen Fläche befinden sich Freizeitaktivitäten wie ein Schmetterlingshaus und ein Gartenbaucenter, der für seine Vielzahl von verschiedenen, heimischen, manchmal exotischen Arten von Pflanzen bekannt ist. Außerdem wird der Garten nachhaltig bewirtschaftet sowie für biologische Studien und Umweltbildung genutzt.
Neben einem Besuch dort sehe ich mir mit dem Rest meiner amerikanischen Gastfamilie auch eine Raubvogelschau an. Das alljährlich stattfindende Heißluftballonfestival findet allerdings leider erst Anfang September statt.
Genauso beeindruckt bin ich zwei Wochen später beim traditionellen „Prom“, dem Abschlussball am Ende des High-School Jahres, der mit den deutschen Abi-Feiern vergleichbar ist. Passend zu unserem diesjährigen Motto „Snowfall In The City“ glänzt und schimmert die ganze Veranstaltungshalle, so dass nur noch der rote Teppich fehlt.
Neben der entsprechenden Musik und einem typisch-amerikanischen Buffet werden auch eine „Prom Queen“ und ein „Prom King“ gekürt, ausgewählt von den Schülerinnen und Schülern der 11. und 12. Klassen. Untere Jahrgänge sind bei einem der wichtigsten Ereignisse des Schuljahres nur als „Dates“ erlaubt.
Der eigentliche Teil der Prom-Night beginnt jedoch schon Wochen vorher mit dem Aussuchen, Bestellen und Anprobieren des Blickfang des bevorstehenden Abends: dem Kleid – und der passenden Schuhe nicht zu vergessen. Ob schlicht, farbenfroh, eng anliegend, pink-glitzer, oder dem klassischen Ballkleid – jedes Designerkleid hat am Ende seine eigene Geschichte, seine eigenen Gründen ausgewählt worden zu sein.
Am Tag des „Proms“ zählen dann der Salonbesuch ebenso wie ein Termin im Nagelstudio zum MUSS – zumindest für die Mädchen. Und es zahlt sich aus – sowohl abends als auch auf den Fotos, die im Nachhinein ein Lächeln auf die Gesichter zaubern.
Manchmal folgen die besten Erlebnisse im Leben direkt nacheinander und so befinde ich mich ein paar Tage später am schneeweißen Strand von Florida mit Blick auf den Golf von Mexico.
Die hellgraue Flosse, die ich vor mir im Wasser entdecke, gehört jedoch zu keinem Hai, wie mich meine Gastschwester Jessica beruhigt.
Nur Sekunden später sehe ich Delfine aus dem dunkelblauen Golf springen. Obwohl sich die sonst so neugierigen Säugetiere nicht gerne anfassen lassen, ist es einer der wunderschönsten Momente im Meer vereint zu sein – ob beim Schwimmen, Surfen oder Kajakfahren.
Wo andere durch einen Wecker aus dem Schlaf geholt werden, werde ich von Möwengeschrei wach, welche sich mit den Pelikanen um den Fischfang der vielen Angler streiten.
Muschelsuchen bei Sonnenuntergang, Shrimp-Dinner mit der Familie und nächtliche Strandspaziergänge, bei denen man einen Einblick in das Leben der Krebse und Meeresschildkröten werfen kann, definieren unseren Urlaub im zweit-südlichsten Staat der Vereinigten Staaten von Amerika, der viel zu schnell zu Ende geht – ähnlich wie die verbleibende Zeit meines Auslandsjahres.
Wie unwirklich es scheint, dass ich hier meine letzten neun Monate verbracht habe, hier in einem Land, in dem immer ein Teil von mir bleiben wird.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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