STADTSPIEGEL-Jahresrückblick, Teil 14: Auch wenn die Stadt im (Verkehrs-)Chaos versinkt, gefeiert wird trotzdem
November
1970 wurde der Hattinger Stefan Melneczuk geboren. Halloween. Erste Vorboten für die Thriller und „black stories“, die er mal schreiben würde? Vielleicht. Nach „Geisterstunden vor Halloween“ und „Marterpfahl“ ist nun „Rabenstadt“ erschienen. Der STADTSPIEGEL stellt Buch und Autor ausführlich vor.
Einen Namenszusatz für die Stadt auf dem Ortseingangsschild oder an anderen Orten? Die meisten Bürger sind der Meinung: Wir haben doch zur Zeit auch andere Probleme, zeigt eine STADTSPIEGEL-Umfrage.
Das Salz, welches in Hattingen gelagert wird, kommt aus Marokko über Belgien nach NRW und entfaltet bis minus 15 Grad seine Wirkung. Das und mehr ist zu erfahren bei der Vorstellung des neuen Salzlagers der Stadt auf dem ehemaligen Hüttengelände „Am Walzwerk“. Die Lagerhalle hat eine Kapazität von 1.000 Tonnen Streusalz und ist 400 Quadratmeter groß. Die ersten 250 Tonnen Salz sind bereits in der neuen Lagerhalle eingetroffen, weitere 500 Tonnen kommen noch und 500 Tonnen sind schon vorgeordert. Teuer ist „das weiße Gold“ auf jeden Fall: Kostete die Tonne im letzten Jahr noch rund 50 Euro, muss die Stadt trotz europaweiter Ausschreibung jetzt 80 Euro hinblättern – Konsequenz des letzten Winters.
Nach Vandalismus steht der Fahrstuhl im Altstadtparkhaus seit Monaten still. „Für die Instandsetzung fehlen die Gelder“, so Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch, im Gespräch mit Hans Hartung, stellvertretender Sprecher des Senioren-Forums, Leni Meinecke, Sprecherin des Senioren-Forums, Mitglied Heinrich Wittkopf und Frank Staacken, Sozialausschussvorsitzender. Das Senioren-Forum sammelt 330 Unterschriften, damit der Aufzug wieder repariert und freigegeben werden kann. Hoffnung zumindest für 2011 auf eine Wiedereröffnung kann ihnen die Bürgermeister trotzdem nicht machen.
Siebzig Gäste kommen zur Informations- und Diskussionsveranstaltung über den Haushaltsentwurf 2012 in das Schulzentrum Holthausen. Die Bürgerratssitzung bildet den Abschluss dieses für Hattingen neuartigen Beteiligungsverfahrens. Kämmerer Dr. Frank Burbulla macht allerdings gleich zu Anfang deutlich: Es gibt wenig zu verteilen...
In diesem Jahr wird es nach drei Jahren die Weihnachtsbäckerei im Rathaus nicht mehr geben. Aus Spargründen, wie Marketing-Geschäftsführer Georg Hartmann im STADTSPIEGEL ausführlich begründet – zunächst jedenfalls. Nach dem STADTSPIEGEL-Bericht und empörten Anrufern, Briefen und Kommentaren auf Lokalkompass.de macht der Hattinger Kinderschutzbund die Bäckerei doch noch kurzfristig möglich! Er unterstützt das Projekt finanziell, Bäckerei Nieland stiftet den Teig und Georg Hartmann von Hattingen Marketing sowie Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch, deren Zimmer neben der „Bäckerei“ liegt, freuen sich genauso wie die Kinder über die Lösung.
Stau, Stau, Stau: Diese drei kurzen Worte versinnbildlichen lange Wartezeiten und sind sicherlich das meistgesprochene Wort der Hattinger im November. Neben den Riesen-Baustellen in der Stadtmitte mit sich zu jedem Wochenende hin auswachsendem Verkehrschaos durch sich ständig ändernde Fahrbahnführungen und Straßensperrungen durch „Straßen.NRW“ kommen zur Monatsmitte zwei weitere auf der Rauendahl-Seite hinzu. Wie STADTSPIEGEL-Leser berichten, werden Autofahrten von und nach Bochum-Weitmar zu mehrstündigen Expeditionen. Und dann gibt es auch noch technische Probleme mit den Baustellenampeln...
Kein Platz für die Errichtung einer forensischen Klinik sieht die Bürgermeisterin in Hattingen. Wie Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch auf Nachfrage der Landesministerin Barbara Steffens mitteilt, „liegt die größte unbebaute Fläche in öffentlicher Hand mit 0,8 Hektar weit unter der angefragten Größe von circa fünf Hektar.“
Unter dem Titel „Farbe, Form, Figur – zu Kohle, Stahl und Kirche“, zeigt das Stadtmuseum Hattingen bis 29. Januar 2012 eine Ausstellung des Hattinger Künstlers Egon Stratmann mit 60 Ölgemälden, Gouachen, Skulpturen und Collagen mit Werkstoffen wie Kohle, Stahl und Eisen und Pimenten. Weitere Exponate sind seine Kirchenbilder. Über viele seiner Werke, die auch schon mal in einer Zeche 1.000 Meter unter Tage entstehen, kann Egon Stratmann auf seine anschauliche Art Anekdoten erzählen.
Frisch gepflastert und abgerüttelt ist die Obere Heggerstraße. 5.700 Quadratmeter haben ein frisches Pflaster erhalten, 23 neue Amberbäume wurden gepflanzt, zwölf neue Bänke ohne Lehne aufgestellt und acht alte Bänke mit Lehnen umgesetzt. Außerdem gibt es acht neue Abfallbehälter und dreißig neue Laternen. Rund eine Million Euro hat die Maßnahme gekostet, das Geld kommt aus dem Konjunkturpaket II des Bundes.
Gute Kunde für die Gartenstadt Hüttenau, für Hattingen und damit auch für das städtebauliche Entwicklungskonzept „Soziale Stadt Welper“: Fördermittel in Höhe von 1.292.300 Euro steckt das Land in das Projekt Marxstraße 8494, das „Domizil Lange Horst“. „Meines Wissens nach sind das die ersten Fördermittel, die auf dieser Grundlage für Hattingen fließen“, freut sich Roland Himmel, hauptamtlicher Vorstand der Gartenstadt.
Der Weg zum privaten Culcha Candela-Konzert in der rappelvollen Glückauf-Halle für die Schüler der Sprockhöveler Wilhelm-Kraft-Gesamtschule ist steinig: Zuerst einmal musste die Schule überhaupt in das Dance4Life-Projekt aufgenommen werden. Dann folgten Monate der Planung und Arbeit, um die Aidshilfe zu unterstützen. Zum letztlichen Sieg mussten die Schüler ein Video einreichen, das dann von einer dreiköpfigen Jury und der Internetgemeinde bewertet wurde. Und in allen Punkten schlägt sich die Klasse 9b tadellos: Sie organisiert einen achtstündigen Spendenmarathon, bei dem sie über 10.000 Euro einsammeln! Die erste Anzahlung überreicht Direktor Christoph Uessem direkt auf der Bühne: Stilgerecht eingetütet in ein Kondom.
Es ist kein halbes Jahr, da feierten die Sportfreunde Niederwenigern den Sprung in die Fußball-Landesliga. Nach 13 Spielen steht der Aufsteiger mit sechs Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Im Interview mit den kickenden Lümmer-Brüdern Niklas (22) und Fabian (20) sowie deren Vater Manfred (54), der Mannschaftskoordinator ist, geht es selbstverständlich um die Sportfreunde – aber nicht nur um die...
Maik Böcker ist eigentlich Optiker von Beruf – aber irgendwie doch auch wieder nicht. Zwar ist er der Geschäftsführer der Altstadt-Optik, doch sein Herz schlägt für Musicals, Singen und Tanzen. Auch das hat er nämlich gelernt, in Chicago und London. Beim Auftritt als Mitglied vom Rockorchester Ruhrgebeat in der Gebläsehalle überrascht er völlig seine im Publikum sitzenden Eltern, begeistert mit einem grandiosen Auftritt aber auch den Rest des Publikums.
Der Bürgerbusverein ist sehr aktiv und hat soeben einen neuen Bus für über 63.000 Euro angeschafft. Allerdings: Initiator und bis dato Vorsitzender Josef Kettelhoit steht dem gemeinnützigen Verein nicht mehr vor, ist ab sofort nur „normales“ Mitglied. Gründe sind ein Zerwürfnis unter anderem mit Geschäftsführer Heinz Jüttendonk. Beide verkehrten zuletzt nur noch schriftlich miteinander.
Die CDU Hattingen vergibt ihren diesjährigen Kultur- und Bürgerpreis während einer Feierstunde im Alten Rathaus an das Bandwebereimuseum in Elfringhausen. Volker Schlickum, Vorsitzender des Bürger-, Heimat- und Verkehrsvereines Elfringhausen und Umgebung, nimmt den Preis entgegen.
Ein „Schildbrückenstreich“? Gleich nach Sanierungsarbeiten wird die Pontonbrücke nach Dahlhausen wieder für den Verkehr gesperrt, nachdem am Wochenende dort vier Unfälle passiert sind. STADTSPIEGEL-Leser Peter Kösling aus Niederwenigern regt sich auf: „Da wird die Fahrbahnbreite auf der Brücke auf zwei Meter reduziert – und was passiert: durch das langsamere Fahren an den Schmalstellen der Auffahrt zur Brücke verändern sich die Ampelzeiten derartig, dass es sehr oft vorkommt, dass sich Autos auf der Mitte der Brücke treffen, weil beide Seiten grün haben.“ Zum Glück gibt es nur leichte Schäden vor allem am Lack – durchs Rückwärtsfahrenmüssen...
Erst eine Woche später wird bekannt, dass der SPD-Stadtverordnete und Ortsvorsteher von Winz Baak, Dr. Rainer Kogelheide, im Alter von nur 67 Jahren verstorben ist.
NRW-Innenminister Ralf Jäger hat in Düsseldorf den Landespreis Innere Sicherheit 2011 verliehen. Ausgezeichnet wird auch der „Arbeitskreis Polizei und Muslime im Ennepe-Ruhr-Kreis“.
„Kinderarmut, STADTSPIEGEL, Licht, Baum Weihnachtsbäckerei“: So lauten in diesem Jahr die fünf Wörter, zu denen sich bei der beliebten STADTSPIEGEL-Aktion die Leser Gereimtes – möglichst originell, möglichst launig, aber besinnlich – einfallen lassen sollen.
Der kleinwüchsige Sportler Nils Grochowski (1,44 m) erhält den Sportpreis der CDU Sprockhövel. Die Preisübergabe erfolgt im feierlichen Rahmen mit Musik von Kindern der Musikschule. Neben einer Urkunde gibt es einen Geldpreis in Höhe von 500 Euro. Überreicht wird all das durch MdB Dr. Ralf Brauksiepe und Stadtverbandsvorsitzenden Udo Andre Schäfer.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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