Sprockhöveler gesteht Rauschgifthandel in großem Stil
Die Staatsanwaltschaft Bochum beschuldigt einen Mann aus Niedersprockhövel, gemeinsam mit einem weiteren Mitangeklagten seit 2005 in erheblichem Maße mit Rauschgift gehandelt zu haben. Der Angeklagte aus Sprockhövel legte am dritten Verhandlungstag beim Landgericht in Bochum ein Geständnis ab.
Obwohl Rechtsanwalt Axmann die Aussagebereitschaft seines Mandanten ankündigte, traten dann während der Verhandlung bei der über zweistündigen Einlassung des Angeklagten bei diesem immer wieder Erinnerungslücken auf.
„Ihre Ahnungslosigkeit macht ein Problem“, sagte Richter Dr. Fülber zu dem 38 Jahre alten Mann, der im Juli 2017 in Niedersprockhövel festgenommen wurde. Dabei geht es um Entscheidendes. Ein umfassendes Geständnis kann bei der Strafzumessung für den Angeklagten von der Strafkammer positiv berücksichtigt werden.
Seit 2005 soll er bei 141 Taten Rauschgift besessen und mit Rauschgift gehandelt haben. Die von der Staatsanwaltschaft aufgezeigten Mengen des Rauschgiftes, die allein bei dem Angeklagten aus Sprockhövel bei 1,4 Tonnen liegen sollen, wurden von diesem niedriger angesetzt.
Der Vorwurf, Rauschgift besessen, gestreckt und auch damit gehandelt zu haben, wurde vom Angeklagten eingeräumt. Er habe dieses überwiegend auf Anordnung eines weiteren der Polizei bekannten Dealers ausgeführt, so seine Aussage.
Als der Sprockhöveler im Sommer 2012 wegen Drogendelikten zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren und 6 Monaten verurteilt wurde, saß er diese Strafe im offenen Vollzug in der JVA Castrop-Rauxel ab. Dort lernte er den weiteren Angeklagten kennen, mit dem er ab dann begann, noch im offenen Strafvollzug befindlich, weiter mit Rauschgift zu handeln. Die ersten 2 Kilo Rauschgift wurden noch auf dem Parkplatz der JVA Castrop übergeben.
„Das muss man erst mal bringen, vorbestraft zu sein und noch aus der JVA wieder in den Rauschgifthandel einzusteigen“, sagte Richter Dr. Fülber.
Obwohl der Angeklagte wohnsitzmäßig in Bochum gemeldet war, hielt er sich ab 2012 überwiegend in Niedersprockhövel auf. Als im Sommer 2017 dann hier bei dem Angeklagten die Handschellen klickten, fanden die Rauschgiftermittler des KK1 aus Schwelm in der Wohnung auch einen Koffer mit 4 kg Rauschgift. Das soll die Restmenge aus einer Rauschgiftlieferung von insgesamt 46 Kilo aus dem Jahre 2010 gewesen sein. 41 Kilo dieses Rauschgiftes waren schon vorher von der Polizei in einer anderen Wohnung des Angeklagten in Bochum beschlagnahmt worden.
Die Hauptverhandlung wird fortgesetzt. Das Ende des Prozesses wird Ende März erwartet. Der STADTSPIEGEL berichtet weiterhin.
Autor:Hans-Georg Höffken aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.