Spaß (auch) nach Feierabend

Kümmern sich auch um Verbesserungsvorschläge für sichere Radtouren: (v.l.) Hans Hartung, Helmut Goecker, Horst Knappe und Robert Dedden. Foto: privat
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  • Kümmern sich auch um Verbesserungsvorschläge für sichere Radtouren: (v.l.) Hans Hartung, Helmut Goecker, Horst Knappe und Robert Dedden. Foto: privat
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"Mein Fahrrad und ICH": Rund-Tour durch die Elfringhauser Schweiz ab S-Bahnhof Nierenhof von Dr. Anja Pielorz

Hattingen. Im Dezember 2000 wurde das Radverkehrskonzept Hattingen einstimmig durch den Rat beschlossen. 2009 beschloss die Verwaltung dann, das Konzept inhaltlich zu überprüfen und zu aktualisieren. Dazu wurde auch in 2009 der Arbeitskreis Radverkehrskonzept 2010 eingerichtet. Diesem gehören neben der Verwaltung auch die Polizei und die Hattinger Gruppe begeisterter Fahrradfahrer „ProRad“ mit Vertretern des örtlichen ADFC an. Sie mahnen einerseits Verbesserungen für den Radverkehr an, bieten sich aber auch als Ausflugspartner an. Neubürger haben so die Chance, Hattingen und seine Umgebung mit dem Fahrrad bei geführten Touren zu erkunden, sich sportlich zu betätigen und selbst Einheimische erleben immer wieder Überraschungen auf den Touren.
ProRad-Tourenleiter Peter Hupperich und Helmut Goecker, der in Hattingen und Umgebung jeden abgesenkten Bordstein kennt, haben schon viele Touren geplant.
Beliebt sind vor allem die Feierabendtouren. Klönen und Fachsimpeln gehören genauso dazu wie das Entdecken von alltagstauglichen grünen Wegen für das Radeln zur Arbeit, Schleichwege und Abkürzungen. Feierabendtouren wie „Über den Stiepeler Höhenrücken“, „Aufs Dach der Elfringhauser Schweiz“, „Auf alten Kohlenwegen“, „Frühlingsroller rund um Hattingen“ oder „Panoramatour durchs Herbstlaub“ sorgen bei den Mitfahrern eigentlich immer für Begeisterung.
Eine sehr schöne Tour führt beispielsweise durch die Elfringhauser Schweiz. Startpunkt ist der S-Bahnhof Nierenhof, gut mit der S-Bahnlinie S9 zu erreichen. Die Tour führt ins Bergisch-Märkische-Hügelland südlich der Ruhr. Der erste Streckenabschnitt geht vom Bahnhof Richtung Osten bzw. Süden (Bonsfelder Straße). An der Bushaltestelle links ab auf die Fellerstraße, die wenig später in die Felderbachstraße übergeht. Die Straße verläuft parallel zum Felderbach. Es geht auf gut ausgebauten Straßen und glattem Fahrbahnbelag Richtung Süden und bis Anfang der Elfringhauser Straße im Kirchdorf Herzkamp stetig bergauf. In Herzkamp, Kreuzung Elberfelder Straße an der Ev. Kirche links durch das Kirchdorf Richtung Osten auf die Elberfelder Straße. Es lohnt sich, mehrfach anzuhalten und die schönen Ausblicke und die Fernsicht bei schönem Wetter zu genießen. Sofort wird deutlich, warum Elfringhausen noch die Bezeichnung „Schweiz“ trägt. Tatsächlich erinnert die hügelige Landschaft sehr an die Schweiz. Entlang der Radtour gibt es einige schöne Lokale mit Biergärten.
Im unteren Bereich der Elberfelder Straße geht es wieder leicht bergauf und rechts Richtung Süden auf die Straße Auf dem Schee, die über den Brucherbach führt. Es geht leicht bergauf Richtung „Alter Schee“, eine Ortschaft mit alten Fachwerkhäusern mit Zollkontor im Sprockhöveler Stadtbezirk Gennebreck. Der weitere Streckenverlauf führt zum alten Bahnhof Schee, wo man es auf dem Kohlenbahnradweg Richtung Norden, und abseits der Straßen rollen lassen kann, da es stetig leicht bergab geht. Die Strecke führt Richtung Sprockhövel. Im weiteren Verlauf auf der Bahntrasse Richtung Hattingen wird das Brückenbauwerk „Im Riepelsiepen“ unterfahren. Sehr schnell gelangt man so nach Hattingen, wo es an der ersten Kreuzung hinter dem Schulenbergtunnel auf die Grünstraße nach links geht. Hier kann man der Beschilderung folgend rechts abbiegen und in die Hattinger Altstadt fahren und die Tour beenden.
Oder: Von der Grünstraße in die erste Straße rechts einbiegen und der Otto-Hue-Straße geradeaus folgen in die Wohnstraße „Am Homberg“. Jetzt wird es sportlich, denn wie der Name „Homberg“ schon sagt, geht es bergauf. Das ist der schwierigste Teil des Rundkurses. Denn er ist so steil, dass man etwa 600 m absteigen und schieben könnte. Geübte Vielfahrer verstehen dieses Teilstück als Bergetappe und trainieren ihre Oberschenkel. Oben am DGB Jugendbildungszentrum angekommen, geht es ebenerdig weiter, und man kann sich eine kleine Pause gönnen und die schöne Aussicht genießen. Von nun an geht es geradeaus wieder nur bergab Richtung Bahnhof Velbert-Nierenhof. Die komplette Tour wird mit 33 Kilometern bei drei Stunden angesetzt.
In den letzten Jahren wurde die Infrastruktur für Fahrradfahrer zunehmend ausgebaut. Radverkehrsanlagen wurden gebaut (etwa ehemalige Bahntrasse Südstadt und Schulenbergtunnel), markiert (beispielsweise Schulstraße) und beschildert (Henrichshütte), überdachte Abstellanlagen (ZOB) und nicht überdachte Fahrradhalter (etwa Heggerstraße) wurden aufgestellt, die Wegweisung ausgebaut, erneuert und vereinheitlicht (beispielsweise Radnetz NRW, RuhrtalRadweg), Barrieren fahrradfreundlich umgebaut (etwa Ruhrleinpfad), ordnungsrechtliche Anordnungen getroffen (wie Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung, Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht).
Einige dieser Maßnahmen (Radweg Bahntrasse Südstadt und Schulenbergtunnel oder Radnetz NRW) wurden mit nicht städtischen Mitteln durch den RVR bzw. das Land NRW finanziert. Die überwiegende Mehrzahl der Maßnahmen wurde dagegen sukzessive in Abhängigkeit der wegen der jeweiligen Haushaltslage nicht immer vorhandenen Eigenmittel „Radwege“ in Höhe von 10.000 Euro jährlich oder aus Mitteln der laufenden Straßenunterhaltung oder unter Nutzung von Synergien (beispielsweise Ausbau Heggerstraße, Sanierung Blankensteiner Straße) bestritten. Festzuhalten bleibt auch, dass einige größere Maßnahmen des Radverkehrskonzeptes (wie Reschop-Kreuzung und August-Bebel-Straße bis Roonstraße) bislang nicht hinlänglich bearbeitet werden konnten. Peter Hupperich und Helmut Goecker planen in Hattingen viele Fahrradtouren. Foto: privat Weitere Termine im Rahmen des 4. Hattinger Fahrradfrühlings:

Freitag, 25. Mai: 20 bis 22.30 Uhr Radtour mit dem Nabu zum Hölterkamp und Führung durch die dortige Ökozelle und Teilnahme an der Fledermausexkurison (Fahrstrecke sieben Kilometer, Kinder willkommen). Treffpunkt am Steinhagen.

Ansprechpartner Tourenvorschläge: peter.hupperich-prorad-adfc@online.de; Tel.: 4397861. Hattinger Fahrradfrühling

Kümmern sich auch um Verbesserungsvorschläge für sichere Radtouren: (v.l.) Hans Hartung, Helmut Goecker, Horst Knappe und Robert Dedden. Foto: privat
Peter Hupperich und Helmut Goecker planen in Hattingen viele Fahrradtouren. ^Foto: privat
Autor:

Nicole Nitschke aus Hattingen

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