Sommer in der Traglufthalle - Ist das Ende dieser Halle jetzt absehbar ?

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Obwohl die Traglufthalle in Niedersprockhövel über keine Kühlung verfügt, musste die Feuerwehr die Außenhülle der Halle noch nicht mit Wasser kühlen. In Duisburg war diese Maßnahme dort gestern erforderlich geworden.

Den Fernsehprogrammen war gestern zu entnehmen, dass die Feuerwehr Duisburg die dortige Traglufthalle mit Wasser kühlen musste. Hochsommerliche Temperaturen und der Ausfall der Kühlanlage waren der Grund dafür.

Der STADTSPIEGEL besuchte heute Morgen die Traglufthalle in Niedersprockhövel. In der lichtdurchfluteten Halle war es mucksmäuschenstill. Einige dort untergebrachte Flüchtlinge waren schon unterwegs, andere schliefen noch.

Änderung beim Tagesablauf im Ramadan
Es ist Ramadan, und die muslimischen Gäste haben ihren Tagesablauf teilweise umgestellt. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang essen und trinken manche nicht. Ab Sonnenuntergang nutzen einige Flüchtlinge die Gelegenheit, sich an einem draußen abseits stehenden Grill Fleisch zu braten oder sich in der neben der Traglufthalle stehenden früheren Unterkunft der Burgschützen selbst zu verpflegen. Oftmals wird dann bis spät in die Nacht gegessen, so dass bis in den Vormittag hinein dann Ruhe herrscht und geschlafen wird.

„Da einige Flüchtlinge bis zum Zuckerfest am 26.6.2017 nicht mehr in der Halle der Burgschützen sondern extern bei Freunden oder anderen Verwandten essen, hat die Stadt Sprockhövel das Caterer-Angebot bedarfsgerecht entsprechend angepasst“, sagte Sarah Biet Sayah vom Fachbereich Soziales und Integration auf Nachfrage zum STADTSPIEGEL.

Hochsommerlich warm - 36 Grad
Da die Traglufthalle in Niedersprockhövel über keine Kühlung verfügt, erreichen die Temperaturen im Inneren der Halle in der Mittagszeit auch schon mal 36 Grad, sinken abends und nachts aber wieder auf 18 Grad. Die Bewohner der Traglufthalle haben auch die Möglichkeit, sich draußen unter einer Vordachanlage aufzuhalten. Nach wie vor sind 2 Mitarbeiter eines externen Wachdienstes rund um die Uhr anwesend. Etwa auftretende Meinungsverschiedenheiten zwischen unterschiedlichen Nationalitäten konnten diese bisher erfolgreich schlichten. Die Polizei nennt die Einsatzhäufigkeit in der Traglufthalle vollkommen unauffällig.

Auch die Infrastruktur der Traglufthalle hat sich weiterentwickelt. Außen aufgestellte Postfächer und im Blickfeld des Wachdienstes befindliche Wertfächer im Inneren der Halle ermöglichen es den Flüchtlingen, Post zu erhalten und Wertsachen aufzubewahren.

31 Personen sind aktuell in der Traglufthalle, die 153 Flüchtlinge beherbergen könnte, untergebracht. Der Wachdienst führt über Bewohner und Besucher genaue Aufzeichnungen, auch aus Sicherheitsgründen für den Fall einer plötzlichen Evakuierung.

Bürgermeister Winkelmann hat es nach wie vor nicht erlaubt, dass im Inneren der Traglufthalle nach Bezug durch die Asylbewerber Bilder gemacht werden dürfen.

274 Flüchtlinge in Sprockhövel – 168 freie Plätze
Die Stadtverwaltung Sprockhövel hatte in der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Integration und Demografie am 21.6.2017 veröffentlicht :

Zum 01.06.2017 erhielten 274 Personen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Von diesen 274 Personen leben 72 in selbst angemieteten Wohnungen, 36 Personen in von der ZGS angemieteten Wohnungen, 76 Personen in Gemeinschaftsunterkünften und 90 Personen in Wohncontainern bzw. in der Traglufthalle.

Zur Zeit verfügt die Stadt Sprockhövel über insgesamt 168 freie Plätze für Asylbewerber.

Zukunft der Traglufthalle muss geklärt werden
Da die Traglufthalle jährliche Kosten in Höhe von rd. 900 Tsd. Euro verursacht, verfolgt die Stadtverwaltung das Ziel, diese Halle freizuziehen und auch, soweit möglich, die Containerstandorte zurück zu bauen.

Dazu wurden verschiedene Planungsvarianten entwickelt, die auf der Internetseite im Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Sprockhövel abrufbar sind. Die Politiker haben jetzt das Wort und sollen der Verwaltung das Mandat übertragen, welche Szenarien für einzelne Standorte und Neubauten verfolgt werden sollen.

Ein Blick beim Aufbau im Juni 2016 in das Innere der Halle, bevor die Einrichtungen eingebaut wurden.
Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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