Senioren-Forum: Hans Hartung tritt als stellv. Sprecher zurück
Die heutige Sitzung des Senioren-Forums (Mittwoch, 11. Juli, 15 Uhr, Kleiner Sitzungssaal im Hattinger Rathaus) wird mit einem Paukenschlag enden. Wie Hans Hartung, stellvertretender Sprecher des Senioren-Forums, dem STADTSPIEGEL vorab mitteilte, wird er am Ende der Sitzung seinen Rücktritt erklären. Als Erläuterung wird er eine persönliche Erklärung abgeben, die dem STADTSPIEGEL bereits vorliegt und deren Wortlaut wir hier veröffentlichen:
"Hiermit erkläre ich meinen Rücktritt als stellvertretender Sprecher des Senioren-Forums der Stadt Hattingen. Als Gründe seien genannt: mangelnde Unterstützung bei der älteren Generation, den Sozialverbänden und -organisationen sowie unzureichender Mitwirkungs- und Gestaltungsrahmen und ungenügende Unterstützung seitens der Stadtverwaltung.
Seit über fünf Jahren bemühe ich mich, die durch die Hauptsatzung der Stadt eingeräumte Möglichkeit zu nutzen, bei einer zukunftsausgerichteten Gestaltung der Stadt entsprechend den Erfordernissen des demographischen Wandels unterstützend mitzuwirken. Neben den zweimonatigen Sitzungen des Senioren-Forums selbst und den von mir eingeführten vorbereitenden Treffen habe ich versucht, mit der Teilnahme an Anhörungs-Konferenzen (Lokale Agenda 2010, Strategie 2020/2030, Bürgerhaus, Bürgerhaushalt, Armut, Integration, Radwegekonzept, Ausbau obere Heggerstraße …) und Aktionen (Info-Ständen, Unterschriftensammlungen) sowie Veröffentlichungen (Flyer, Info-Broschüren, Homepage, Presseartikel und -interviews …) das öffentliche Interesse für diese sich verstärkt abzeichnenden Problematiken zu wecken.
Mit der Einführung der von mir grundsätzlich befürworteten Stadtteilkonferenzen, zu denen das Senioren-Forum als stadtweites Gremium aber nicht einbezogen wurde, ist das Interesse an unserem offenen Forum weiter gesunken. Hinzu kommt, wie der Stadtkämmerer Dr. Burbulla auf der letzten Sitzung verdeutlichte, dass die finanzielle Situation der Stadt nicht nur keinen Spielraum für die Umsetzung von Notwendigkeiten( geschweige denn Verwirklichung von neuen Ideen) zulässt, sondern dass auf Jahre nur noch mit Leistungseinschränkungen zu rechnen ist. Augenfälligstes Beispiel ist die Personalbesetzung im Seniorenbüro, wo wir uns mit Unterschriftenaktionen um Erhalt der dritten Stelle bemüht haben, die aber trotz Zusage nach einem halben Jahr nicht vollwertig ersetzt wurde.
Die mangelhafte Unterstützung durch die Stadtverwaltung sehe ich auch in der verschleppten Behandlung meiner Reisekosten für überörtliche im Auftrag des Senioren-Forums durchgeführte Aktivitäten. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass nach ein dreiviertel Jahren nach der Antragsstellung auf Kostenerstattung (Oktober 2010) und wiederholten Anmahnungen bis in die höchste Verwaltungsspitze ich keinerlei Reaktion erhalten habe. Um hier keinen falschen Akzent zu setzen: dies waren noch lange nicht alle von mir getätigten Ausgaben, die ich im Rahmen meiner Aktivitäten für das Senioren-Forum gemacht habe und es wurden keine Aufwandsentschädigungen wie in anderen Städten für entsprechende Tätigkeiten gezahlt.
Für die Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements und der Beteiligung der älteren Generation an der Gestaltung des Stadtlebens in Hattingen sehe ich noch die Möglichkeit, die Stadtteilkonferenzen in allen Stadtteilen durchzuführen und für alle Bürger zu öffnen. Parallel zur Kommunalwahl sollten in den Stadtteilkonferenzen Delegierte für einen „Generationenbeirat der Stadt“ gewählt werden, der die Interessen aller schwachen Bevölkerungsschichten (Jugendliche, Behinderte und Senioren, eventuell auch Migranten u. a.) vertritt, drei- bis viermal im Jahr tagt und die Stadt bei wesentlichen Fragen berät. Damit wäre auch den Inklusionsforderungen der UNO Rechnung getragen. Für den Generationenbeirat sollten klare Absprachen über Aufgaben und Aufwand bestehen."
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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