Schwerkranke Kinder warten auf Operationen

Kranken und verletzten Kindern aus Gambia dringend notwendige medizinische Versorgung in Deutschland zu ermöglichen: Das ist Ziel einer neu auf den Weg gebrachten Zusammenarbeit des Hattinger Vereins Projekthilfe 3. Welt e.V. und des Friedensdorfes in Oberhausen.

Mit der Buschklinik, dem Kindergarten und dem Gartenprojekt in Jahaly verbessert der Hattinger Verein „Projekthilfe Dritte Welt e.V.“ seit Jahren die Basisversorgung und so die Lebensqualität der Bevölkerung im ländlichen Gambia (der STADTSPIEGEL berichtete mehrfach).
Auch wenn vielen Patienten in der Basisgesundheitsstation oder anderswo im Land inzwischen bei Krankheit geholfen werden kann, gibt es in Gambia auch immer wieder schwere Fälle, wo eine Versorgung nicht möglich ist. Angeborene Fehlbildungen, schwere Verbrennungen oder chronische Entzündungen sind nur einige Beispiele von Krankheitsbildern, unter denen besonders Kinder leiden. Diesen will man nun die Chance auf ein gesundes Leben schenken – durch eine Zusammenarbeit mit der Oberhausener Hilfsorganisation Friedensdorf International.
Hier hilft man seit jetzt genau 45 Jahren Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten mit zumeist lebensrettenden Operationen in Deutschland. Zwischen einzelnen Behandlungsschritten leben Kinder aus verschiedenen Nationen in ihrem „Dorf“ in Oberhausen, wo sie sich erholen und schließlich auf die Heimreise vorbereiten.
Vier gambische Kinder warten aktuell auf notwendige Dokumente, um möglichst bald die Reise ins ferne Deutschland antreten zu können.
Die neunjährige Fatim hat eine angeborene Fehlbildung des Darms, sie leidet unter sozialer Isolation. Der vierjährige Abdou hat eine chronische Knochenentzündung im Arm. Die Gelenke sind bereits angegriffen und in Gambia sehen die Ärzte nur noch die Option einer Amputation. Der dreijährige Modou und der neunjährige Karamo haben Seifenlauge getrunken und schwere Verletzungen der Speiseröhre davon getragen. Während Modou gut zerkaute Nahrung in kleinen Bissen zu sich nehmen kann, ist Karamo auf eine Magensonde angewiesen.
Allen Kindern kann in Deutschland durch wenige Eingriffe geholfen werden. Doch in ihrer Heimat sind ­diese Operationen derzeit nicht möglich. Daher organisiert das einheimische Personal der „Projekthilfe“ die Struktur vor Ort, hilft den Eltern einen Pass für ihr Kind zu bekommen, sammelt medizinische Berichte und kümmert sich um Visa für die Kinder.
Vereinsvorstand und Sonderbotschafter der Republik Gambia, Matthias Ketteler, sieht in der Kooperation eine große Chance den Satzungsauftrag des Vereins weiter umzusetzen. „Wir arbeiten an der Verbesserung der medizinischen Versorgung in Gambia. Durch die Basisgesundheitsstation können wir vielen Menschen helfen. Leider gibt es aber auch Kinder, denen man in Gambia nicht helfen kann. Es ist schmerzlich anzusehen, wenn Kinder unter Krankheiten leiden, die in Europa gut behandelbar sind. Daher freue ich mich sehr, dass einige von ihnen nun die Möglichkeit bekommen, in Deutschland gesund zu werden.“

Der Hattinger Verein ruft jetzt gezielt zu Spenden unter dem Stichwort „Operation“ auf, um Flug- und Logistikkosten des Vorhabens zu decken.
Spendenkonto: Sparkasse Hattingen, Konto 97303, BLZ 430 510 40

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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