Randale wurde von Polizei aufgelöst

Mit zwei jungen Angeklagten und den zwei Verteidigern Steffen und Dr. Hanisch ist die Verteidigerbank gut belegt. Auch die Anklagebank ist mit Staatsanwaltschaft und zwei Vertretern der Jugendgerichtshilfe gut besetzt.

Beide Angeklagten wohnen noch zuhause bei den Eltern. Der Vorfall, um den es hier geht, ereignete sich am Rande des letzten Altstadtfestes. Dabei befanden sich die Jugendlichen in dem Park am Altenheim an der Augustastraße. Man hatte getrunken und jede Menge Leute getroffen, die auch in diesem Park zahlreich anzutreffen waren. Als es zu regnen begann, stellten sich die beiden Angeklagten unter einen Balkon und warteten.
Plötzlich kam ein weiterer Bekannter vorbei in Begleitung mehrere junger Frauen und erkannte die beiden Männer. Man hatte sich auf dem Altstadtfest schon vorher kurz getroffen.
Wer nun wen als erstes beleidigt hat, ist offen. Die Angeklagten erklärten, sie seien von ihrem Kumpel beleidigt und angegriffen worden, der Kumpel behauptet, er habe sich nur verteidigt und der Erstschlag sei von den beiden anderen ausgegangen – wie auch immer. Es kam zu einer Prügelei mit entsprechenden Verletzungen. Plötzlich sei die Polizei vor Ort gewesen und habe die Schlägerei aufgelöst. Der Kumpel hat dann die beiden Angeklagten angezeigt.
Auch im Nachgang sollen die zur Tatzeit alkoholisierten Heranwachsenden sich nicht geschont haben. Immer wieder kam es im Netz zu Beleidigungen. Andererseits hat sich zumindest einer der beiden Angeklagten später entschuldigt.
Beide Angeklagten haben laut Jugendgerichtshilfe eine positive Sozialprognose. Jetzt jedenfalls.
Ein Schulabschluss steht in greifbarer Nähe. Beiden Angeklagten sind die Probleme mit Alkohol bewusst und sie haben Kontakt zur Suchthilfe der Caritas.
Das Verfahren wird vorläufig eingestellt gegen entsprechende Auflagen: ein Angeklagter muss 300 Euro in Raten an den Kinderschutzbund Hattingen/Sprockhövel zahlen, der andere Angeklagte muss vierzig Arbeitsstunden ableisten und sich einem therapeutischen Angebot über sein eigenes Verhalten stellen.