"Ququq": Ruckzuck vom Kombi zum Camper

Schnell mal irgendwo ins Grüne, das schöne Wetter ausnutzen und auf einem Parkplatz übernachten, der anschließend sauber hinterlassen wird: mit dem „Ququq“ von Ulrich Vielmetter kein Problem. alle Fotos: privat
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  • Schnell mal irgendwo ins Grüne, das schöne Wetter ausnutzen und auf einem Parkplatz übernachten, der anschließend sauber hinterlassen wird: mit dem „Ququq“ von Ulrich Vielmetter kein Problem. alle Fotos: privat
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Vielleicht sollte unsereins bei seinem und vor allem über sein Hobby auch mal mehr nachdenken. Vielleicht nämlich käme einem dann auch so eine gute Idee wie Ulrich Vielmetter. „Ququq“ heißt das Ergebnis seiner Denkerei und ist wie viele gute Dinge so simpel wie genial.

Ehe Sie sich beim Lesen die Zunge verknoten. Das Palindrom „Ququq“ (kann man vorwärts und rückwärts lesen) spricht sich „Kuckuck“ (nur fast ein Palindrom) aus. Was das ist?
„Ququq ist ein Camping-Modul für alle, die das freie und spontane Reisen lieben, aber kein Wohnmobil anschaffen möchten“, erklärt Ulrich Vielmetter. „Ququq vereint Küche, Bett und Stauraum in einer einzigen Box, die einfach in den Kofferraum gestellt wird. Der Einbau dauert 20 Sekunden und das Aufklappen des Betts auch nicht länger.“
Seit 25 Jahren macht der
gelernte Grafik-Designer Camping-Urlaub. „In der Zeit habe ich vom Kadett-Kombi bis hin zum VW-Bus alles selbst ausgebaut. Ich beschäftige mich also schon ziemlich lange mit Wohnen auf kleinem Raum.“
Das wurde immer wichtiger, weil Tochter Ella (inzwischen 14 Jahre) der Natur gehorchend immer größer wurde. Und in einem Kroatien-Urlaub, da fiel dem 45jährigen wieder ein, womit er sich immer mal wieder „einfach so“ beschäftigt hatte: „Als wir einen Renault Kangoo besaßen, da habe ich viel getüftelt und geschraubt – und dann alles erst einmal wieder beiseitegelegt. Anschließend habe ich mich auf dem Markt umgetan und geschaut, was es gibt und was ich besser machen könnte. Vor einem Jahr war es schließlich so weit, ich habe meinen ersten Prototypen gebaut.“
Gegenüber anderen Anbietern ist Hantieren mit Teleskopstangen und anderen Trägerteilen nicht nötig. Bei Ququq werden die statisch tragenden Teile einfach mit aufgeklappt – also keine Fummelei im engen Auto. Und alles kann im Fahrzeug bleiben. Beim Ein- und Ausbau muss nicht „mal eben“ etwas neben das Auto gestellt werden und kann so nicht „mal eben“ nass oder dreckig werden.
Die Box lässt sich mit zwei Leuten tragen. Beim Erfinder selbst ist das meistens Ehefrau Tina. Das Gesamtgewicht von 60 Kilogramm entspricht nämlich etwa nur dem von vier Getränkekästen. Wer also zwei Sprudelkästen heben kann, der schafft Ququq ebenfalls problemlos. Neben einem ausklappbaren Bett für zwei Personen von 1,95 mal 1,10 Metern – wird an den Halterungen der hinteren Sicherheitsgurte eingehängt – besteht Ququq aus einem zweiflammigen Gaskocher sowie Stauraum für Küchenutensilien und zwei Frischwasserkanister (jeweils zehn Liter).
Ulrich Vielmetter versichert: „Die Ququq-Box passt durch jede Standard-Haustür und braucht weniger als einen Quadratmeter Stellfläche. Ihre Verwendung bedarf weder Umbauten noch Bohrungen am Fahrzeug und auch keinen TÜV-Eintrag.“
Die Zielgruppe seiner Erfindung kann der Sprockhöveler nicht klar benennen: „Ich denke, da kommen beispielsweise alle Outdoor-Aktivisten infrage, Kanuten, Surfer, Paraglider, Segler, Wanderer, Drachenflieger oder so. Oder Leute, die das Wetter nutzen wollen und spontan irgendwohin fahren, ohne Unterkunft zu buchen. Natürlich ist Ququq auch für Party- oder Festivalbesucher geeignet.“
Wer länger verreisen möchte, der kann einfach seine Auto-Rückbank ausbauen. Dann hat er unter Ququq reichlich Platz für Gepäck. „Serienmäßig“ geeignet ist der „Kuckuck“ unter anderem für VW Caddy, Renault Kangoo, Peugeot Partner, Citroën Berlingo, Opel Combo, Fiat Doblo und Mercedes Vaneo.
Mittlerweile hat sich die Erfindung von Ulli Vielmetter – der in seinem Beruf für so renommierte Auftraggeber arbeitet wie das Theater Chemnitz, „Mars“ Deutschland (Whiskas, Pedigree), Tetra Europe (Aquaristik), die Stadthalle Mülheim oder „Bang & Olufsen“ in Dortmund – auch durch seine Internet-Präsenz quasi europaweit herumgesprochen. Übrigens ebenfalls bei Senioren. Sogar aus Chile hat er eine Anfrage erhalten.
„Jetzt beginnt ja allmählich wieder die Camping-Saison“, meint Ulrich Vielmetter, der als Schlagzeuger vor allem im Reggae-Bereich im Ruhrgebiet kein Unbekannter ist. „Da bin ich ehrlich mal gespannt, wie groß das Interesse an Ququq ist. Öffentlich vorstellen werde ich die Box am Samstag, 24. März, 14 bis 24 Uhr, auf dem Ruhrdesigner Markttag Max-Keith-Straße 66, in Essen.“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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