„ProWoHat“: gemeinsam, ökologisch und engagiert
![Gitti Eilering und Uwe Hackmann mit dem aufwändig und ausführlich gestalteten Prospekt von „ProWoHat“ bei ihrem Besuch in der STADTSPIEGEL-Redaktion. Foto: Römer](https://media04.lokalkompass.de/article/2013/07/26/8/4340238_L.jpg?1563213368)
- Gitti Eilering und Uwe Hackmann mit dem aufwändig und ausführlich gestalteten Prospekt von „ProWoHat“ bei ihrem Besuch in der STADTSPIEGEL-Redaktion. Foto: Römer
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Älter werden und vereinsamen, krank werden und niemand kümmert sich. Das sind Probleme unserer Gesellschaft. Ihnen wollen neuartige Wohnprojekte entgegenwirken. Ein solches hat sich soeben neu in Hattingen als Verein gegründet.
„ProWoHat“ heißt er und das steht für „Projekt Wohnen in Hattingen“. Gitti Eilering und Uwe Hackmann sprachen bei einem Besuch in der STADTSPIEGEL-Redaktion über die Projektziele und mehr.
„Wir sind zwischen 50 und 66 Jahre alt und momentan ein Kreis von rund 20 Leuten unterschiedlicher Sozialstruktur, die sich zufällig beim Wandern, beim Radfahren und Singen, beim Sport und auf Reisen kennen- und schätzengelernt haben“, erläutert Uwe Hackmann. „Bei Gesprächen kamen Gedanken darüber auf, dass wir alle fürs Alter Pläne machen müssen. Daraus erwuchs die Idee mit dem Projekt.“
Ein ähnliches, über das der STADTSPIEGEL in der Vergangenheit bereits mehrfach ausführlich berichtete, existiert in der Südstadt. Die Unterschiede beschreibt Uwe Hackmann so: „Wir sind nicht unbedingt generationenübergreifend, verschließen uns dem aber auch nicht. Allerdings möchten wir selbst ein Haus bauen und dieses auch selbst finanzieren. Es soll einmal um die zehn Wohneinheiten haben. Wir haben in unserer Gruppe sowohl finanzstarke Mitglieder, aber auch weniger starke. Daher sind die Wohnungen, so stellen wir uns das vor, auch zu mieten. Es soll ja ein soziales Wohnprojekt mit abschließbaren Wohneinheiten, aber auch Gemeinschaftsräumen sein, barrierefrei und altengerecht.“
Gitti Eilering ergänzt: „Für uns ist die Stadt Hattingen als Lebensmittelpunkt wichtig. Daher sollte die Innenstadt fußläufig erreichbar sein.“
Das führt zum Wohnpark Pottacker, den die Stadt ja bereits seit Jahren in der Planung hat, wobei sich allerdings jetzt ein Vorankommen abzeichnet.
Uwe Hackmann: „Dafür interessieren wir uns sehr. Unser Wohngebäude soll keine zusätzliche Energie benötigen, ein Passivhaus sein. Eine Klimaschutzsiedlung möchte auch die Stadt haben, da das vom Land NRW gefördert wird. Das ist unser Ziel ebenfalls. Wir möchten wissen, wie der Anspruch des Landes in Hattingen umgesetzt werden soll. Dazu stehen wir schon länger mit der Stadtverwaltung in Kontakt und haben auch die einzelnen Fraktionen dazu angeschrieben. Wir hoffen jetzt, dass wir Berücksichtigung finden, und bangen, dass wir ja den Zuschlag erhalten, wenn demnächst mit der Grundstücksvermarktung begonnen wird. Sollte es für uns mit dem Pottacker klappen, dann kann unsere Sache zwei Jahre später stehen. Unser Projekt könnte ein echtes Prestigeobjekt für die Stadt werden. Dafür würden wir auch gerne die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen.“
Die einzelnen Wohnungen stellen sich Gitti Eilering und Uwe Hackmann als abgeschlossene Einheiten vor. Allerdings könnte auf Wunsch eine gemeinsame Küche genutzt werden, aus zwei kleinen eine große Wohnung werden oder umgekehrt. Eine Möglichkeit zum Feiern soll es ebenfalls geben, in der auch Partygäste oder Besucher übernachten könnten. Konkrete Gespräche sollen demnächst mit einem Architekten geführt werden.
Im Rahmen der angedachten Umwelt schonenden Gemeinschaft soll weitestgehend auf Autos verzichtet werden und stattdessen Car-Sharing eingeführt werden.
Gitti Eilering und Uwe Hackmann: „Bei der Stadt hat man uns leise Hoffnungen auf eine Realisierung unseres Vorhabens gemacht. Warten wir es mal ab.“
Der Verein „ProWoHat – Projekt Wohnen in Hattingen“ ist weiterhin offen für Interessenten, gerne auch jüngere und mit Kindern. Weitere Infos bietet ein Prospekt, das neben Auskünften zu bekommen ist bei Manfred Krämer-Altland, Tel.: 02324/61727.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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