Patientendaten landeten beim STADTSPIEGEL
Sensible Patientendaten aus einer Station eines Krankenhauses, welches zu den Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel gehört, landeten auf dem Tisch vom STADTSPIEGEL.
Genau genommen landeten sie zunächst in der Redaktion der Kollegen des Stadtanzeigers Velbert. Eine ältere Dame hatte die Unterlagen in einem Container gefunden und sie interessehalber mitgenommen. Zunächst dachte sie, es handele sich um schulische Listen, doch schnell wurde ihr klar, dass sie sensible Daten einer Pflegeinfo in den Händen hielt.
Die Recherche der Velberter Kollegen ergab, dass in ihrem Verbreitungsgebiet kein Krankenhaus betroffen war. So frage man im benachbarten Hattingen an.
Hier stellte sich heraus, dass die Daten zum St. Elisabeth Krankenhaus in Niederwenigern gehören. Konfrontiert mit den Daten zeigten sich die dortigen Verantwortlichen entsetzt.
„Nach unserer Überprüfung handelt es sich um individuelles Fehlverhalten eines langjährigen Mitarbeiters“, so Verwaltungsdirektor Dr. Nobert Ostlinning. „Wir haben bereits mit dem Mitarbeiter gesprochen, der am Boden zerstört ist. Er hat die Unterlagen zum Arbeiten mit nach Hause genommen und sie dann unsachgemäß entsorgt.“
Selbstverständlich sind sich alle einig, dass so etwas nicht passieren darf. „So ein Vorgang lässt wieder die Frage entstehen, ob wir im digitalen zeitalter überhaupt noch Papierakten brauchen“, so der Verwaltungsdirektor.
Allerdings birgt auch die digitale Welt ihre Risiken, wie man spätestens seit Edward Snowden weiß...
Das Krankenhaus ist um Schadensbegrenzung bemüht. Es sei ein höchst bedauerlicher Einzelfall. Im grundsätzlichen Umgang mit Patientendaten im Haus bestehe kein Risiko und kein Grund zur Sorge.
Der STADTSPIEGEL wird sich die Behandlung der Patientendaten gemeinsam mit der Datenschutzbeauftragten und dem Verwaltungsdirektor Dr. Norbert Ostlinning vor Ort ansehen und in einer der nächsten Ausgaben darüber berichten.
„Wir können hier nur um Entschuldigung für das Fehlverhalten unseres Mitarbeiters bitten“.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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