Mut tut gut: Weder Opfer noch Täter werden
Im letzten Jahr stand die weitere Existenz der Grundschule Bredenscheid noch auf der Kippe. Zur Zeit kann davon keine Rede mehr sein. 23 Kinder sind neu angemeldet und zur Zeit besuchen 86 Kinder die Schule.
„Aber wir müssen auch in Zukunft kämpfen“, ist sich Schulleiterin Andrea Pepping sicher. „Demographischer Wandel bedeutet weniger Kinder und wir werden unsere Schule nur erhalten können, wenn wir im Wettbewerb mit anderen Schulen tolle Aktionen und Programme erarbeiten.“
Dazu wollen auch Schulpflegschaft und Förderverein beitragen und haben gemeinsam mit finanzieller Unterstützung der Volksbank für Anfang Juli einen dreitägigen Kurs „Mut tut gut“ für alle Schüler im Angebot.
„Wir haben im letzten Jahr bereits die Aktion ,Starke Jungs‘ an der Gesamtschule Welper unterstützt“, erklärt Marketing-Chef Thomas Alexander von der Volksbank. „Dabei ging es um Jungen, die bereits durch ihre Aggressionen zu Tätern geworden waren und die sich nun in die Opferrolle versetzen sollten. Sie sollten dazu Empathiefähigkeit, Mitgefühl, entwickeln. Jetzt, an der Grundschule Bredenscheid, wollen wir eine Aktion unterstützen, in der es noch keine Täter und Opfer gibt. Die Kinder sollen so früh in der Thematik abgeholt werden, dass sie später gar nicht erst Opfer oder Täter werden.“
Dies soll gelingen mit Hilfe der Emanzipatorischen Jugendarbeit. Gemeinsam mit Sportexperten und der Polizei soll im Juli an drei aufeinanderfolgenden Vormittagen mit allen Kindern in Gruppen gearbeitet werden. Sie sollen ihr Selbstwertgefühl stärken und in Alltagssituationen überlegen, wie man angemessen reagiert. Der alte Spruch „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ drückt aus, was gemeint ist. Gefühle der anderen erkennen, Grenzen setzen und respektieren, Nein-Sagen, den Unterschied zwischen Petzen und dem Darstellen wichtiger Informationen aufzeigen – all das sind inhaltliche Beispiele, die angesprochen werden.
Fast alle Kinder haben Erfahrungen mit Mobbing, Klassenkeile, Abzocken und vielen anderen Problemen. Den Umgang mit ihnen lernen und erfahren, was man tun kann, soll zum besseren Verständnis miteinander führen. „Dabei muss es nicht immer um Gewalt und Aggression gehen“, so Thomas Alexander. „Aber wer früh lernt, mit alltäglichen Problemen adäquat umzugehen, wird weder Opfer noch Täter“.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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