Musik hält jung und frisch
(von Cay Kamphorst)
Im Raum 168 des Gymnasiums Holthausen steppt einmal wöchentlich der Bär, wenn das „Monday Night Orchestra“ für seine nächsten Auftritte probt.
Die Schule wirkt gespenstisch, ohne lärmende Schüler. Bis man aus einer Ecke des leeren Gymnasiums die flotten Klänge vom „Monday Night Orchestra“ hört und am liebsten mitswingen möchte.
Es herrscht eine lockere Atmosphäre, während sich die Bandmitglieder ihre einheitlichen Shirts überziehen und die Instrumente stimmen.
„Das gemeinsame Erlebnis ‚Musik‘ mit anderen und das tolle Klima in der Gruppe“, erzählt Kerstin Feix, die eines der Altsaxophone spielt, „sind die Gründe, warum ich so gerne mitmache.“
Zur Zeit besteht die Band aus einer gemischten Gruppe von 20 Personen im Alter ab 30 Jahren. Nach oben gibt es keine Grenze. Gespielt wird hauptsächlich Jazz, es wird improvisiert oder Stücke aus dem Rock- und Popbereich gecovert.
Günther Heuer ist von Beginn an, seit fünf Jahren, dabei. „Ich spiele E-Gitarre und habe hier bei Null angefangen. Es macht einfach einen Riesenspaß, sich in die Gruppe zu integrieren und gemeinsam zu musizieren.“ Auch Rainer Aust ist seit fünf Jahren dabei. „Wir sind eine tolle Truppe und die gemeinsamen Auftritte stärken auch das Gefühl für die Sache.“
Das „Monday Night Orchestra“, das übrigens so heißt, weil sich die Band montags von 19 bis 20 Uhr zum Proben trifft, hat bereits viele Auftritte hinter sich und wird gerne gebucht. Auftritte unter anderem auf dem Altstadtfest, Radfest, Manufactum oder bei Stadtteilfesten sind keine Seltenheit. Jugendbands gibt es reichlich, doch für Erwachsene sind sie eher in der Minderzahl, dabei haben die ebenso viel Talent und Ehrgeiz bei Auftritten das Publikum mitzureißen.
„Musizieren ist ein super Ausgleich zum Alltagsstress und alleine macht es keinen Spaß“, beschreibt Matthias Rudolf sein Engagement in der Band, und Rudolf Kretschmer wirft begeistert ein: „Es ist schon ein tolles Gefühl vor Publikum zu spielen. Nach einem unserer Workshops, der in der Henrichshütte stattfand, haben wir danach im ‚Henrichs‘ vor 400 Personen gespielt, das war einfach eine Wahnsinnsstimmung.“
„Wir singen auch“, wird noch einstimmig angefügt.
Instrumental vertreten sind unter anderem Posaunen, Trompeten, Tuba, Saxophone, verschiedene Gitarren, Schlagzeug und ein Klavier. „Wir brauchen auf jeden Fall noch Verstärkung im Bereich der Blechbläser, also Posaunen und Trompeten. Aber auch alle anderen Instrumente, die für eine Bigband-Besetzung relevant sind, werden gerne gesehen“, wirbt Ludger Meyer für neue Mitspieler. „Es kommt nicht darauf an, das Instrument perfekt zu beherrschen, sondern allein auf den Spaß und die Freude am gemeinsamen Musizieren.“
Neben den wöchentlichen Proben findet auch an einem Wochenende im Quartal ein Workshop statt. „Da wird gemeinsam geprobt und gelernt und wir suchen uns dafür immer besonders schöne Plätze aus. Die Workshops finden nicht immer am gleichen Ort statt“, so Meyer weiter.
Dorothee Hase, die am Klavier sitzt, ist das neueste Bandmitglied. „Ich fühle mich hier sehr wohl und gut aufgenommen. Ich habe zwar früher mal Klavier gespielt, war aber dann mangels Zeit raus aus der Übung. Von einem Kollegen erfuhr ich von der Erwachsenen-Bigband der Musikschule und fand das eine super Sache, wieder spielen zu können. Allein hätte ich nicht mehr damit angefangen, doch in der lockeren Atmosphäre der Gruppe, in der auch ein ‚Falschspiel‘ kein Problem ist, bin ich wieder begeistert dabei.“
Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, sein verstaubtes Instrument aus dem Keller zu holen und noch mal so richtig zum Klingen zu bringen, kann sich melden bei der Musikschule Hattingen, Peter Brand, (2043540.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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